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Stromengpass oder Energiewende in Norddeutschland?
Ab 2020 droht in Norddeutschland ein Engpass bei der Energieversorgung. Davor hat die Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord gewarnt. Es sei klar erkennbar, "dass wir in eine Versorgungslücke laufen. Spätestens ab 2020 drohen die Lichter auszugehen", so der Geschäftsführer der IHK Hamburg, Hans-Jörg Schmidt-Trenz in einem Bericht des NDR in dessen Online-Portal.
Die IHK Nord zählt die Kraftwerke zusammen, die bis 2020 stillgelegt werden und kommt zu dem Schluss, dass die geplanten neuen Kraftwerkskapazitäten den Verlust der auslaufenden Anlagen nicht ausgleichen. Bis zum Jahr 2030 stünden sogar 91 Prozent der heute installierten Kraftwerkskapazität im Norden nicht mehr zur Verfügung, darunter alle Atomkraftwerke, so die IHK Nord.
Demnach sind derzeit 35 Kraftwerke mit einer Leistung von je mindestens 100 Megawatt (MW) in Norddeutschland am Netz. Insgesamt entspricht dies einer Kapazität von 17.000 MW. Bis 2020 würden Kraftwerke mit gut 12 MW vom Netz gehen. Dagegen befänden sich zwar 25 Kraftwerke mit mehr als 100 MW Einzelleistung in Planung oder im Bau, darunter Steinkohlekraftwerke in Hamburg-Moorburg und Wilhelmshaven, Gaskraftwerke in Braunschweig und Lubmin sowie mehrere Offshore-Windenergieparks. Mehr als die Hälfte der vorgesehenen 12.600 Megawatt Gesamtkapazität seien aber noch nicht genehmigt.
Die IHK fordert vor diesem Hintergrund mehr Kohlekraftwerke und eine Laufzeitverlängerung für die norddeutschen Atomkraftwerke. Der Energieexperte der Grün-Alternativen Liste (GAL), Christian Maaß, warf den Autoren der Studie vor, mit grob unvollständigen Daten unverantwortliche Panikmache zu betreiben. Allein in Schleswig-Holstein würden mit neuen Windenergieanlagen an Land bis 2020 rund 4.500 MW Leistung zusätzlich installiert. Die GAL ist der Landesverband von Bündnis 90/Die Grünen in Hamburg.
Auch in Schleswig-Holstein regte sich Protest. Die dortige Vorsitzende von Bündnis '90/Die Grünen, Marlies Fritzen, hält allein Energiesparen, effizientere Technologien und erneuerbare Energien für zukunftsweisend. Auch die SPD in Schleswig-Holstein erklärte, Atomkraft und Kohle seien Techniken von gestern. Der frühere Umweltminister Mecklenburg-Vorpommerns, Wolfgang Methling (Linke), forderte einen verstärkten Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien wie Sonne, Wind, Biomasse und Geothermie.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) rechnet dagegen vor, dass die Kraftwerke in Deutschland im Jahr 2006 einen "nie da gewesenen Stromüberschuss" erzeugt haben. Rund 20.000 MWh Strom wurden per Saldo 2006 ins europäische Ausland exportiert, soviel wie vier bis fünf große Kohleblöcke produzieren. 2007 waren es 14.000 MWh Exportüberschuss, obwohl zwei Atomkraftwerke praktisch ganzjährig (Biblis A und B) und zwei weitere ein halbes Jahr lang (Brunsbüttel, Krümmel) abgeschaltet waren.
Die Bundesnetzagentur geht davon aus, dass vor allem Verzögerungen im Netzausbau zu Engpässen in der Stromversorgung führen werden (stromtip.de berichtete). Das Anfang Dezember von der Bundesregierung beschlossene Klima- und Energiepaket enthält auch ein Energieleitungsausbaugesetz. Es sieht unter anderem einen Anhang mit einer Liste der Leitungen vor, die vorrangig gebaut werden sollen.
Die IHK Nord zählt die Kraftwerke zusammen, die bis 2020 stillgelegt werden und kommt zu dem Schluss, dass die geplanten neuen Kraftwerkskapazitäten den Verlust der auslaufenden Anlagen nicht ausgleichen. Bis zum Jahr 2030 stünden sogar 91 Prozent der heute installierten Kraftwerkskapazität im Norden nicht mehr zur Verfügung, darunter alle Atomkraftwerke, so die IHK Nord.
Demnach sind derzeit 35 Kraftwerke mit einer Leistung von je mindestens 100 Megawatt (MW) in Norddeutschland am Netz. Insgesamt entspricht dies einer Kapazität von 17.000 MW. Bis 2020 würden Kraftwerke mit gut 12 MW vom Netz gehen. Dagegen befänden sich zwar 25 Kraftwerke mit mehr als 100 MW Einzelleistung in Planung oder im Bau, darunter Steinkohlekraftwerke in Hamburg-Moorburg und Wilhelmshaven, Gaskraftwerke in Braunschweig und Lubmin sowie mehrere Offshore-Windenergieparks. Mehr als die Hälfte der vorgesehenen 12.600 Megawatt Gesamtkapazität seien aber noch nicht genehmigt.
Die IHK fordert vor diesem Hintergrund mehr Kohlekraftwerke und eine Laufzeitverlängerung für die norddeutschen Atomkraftwerke. Der Energieexperte der Grün-Alternativen Liste (GAL), Christian Maaß, warf den Autoren der Studie vor, mit grob unvollständigen Daten unverantwortliche Panikmache zu betreiben. Allein in Schleswig-Holstein würden mit neuen Windenergieanlagen an Land bis 2020 rund 4.500 MW Leistung zusätzlich installiert. Die GAL ist der Landesverband von Bündnis 90/Die Grünen in Hamburg.
Auch in Schleswig-Holstein regte sich Protest. Die dortige Vorsitzende von Bündnis '90/Die Grünen, Marlies Fritzen, hält allein Energiesparen, effizientere Technologien und erneuerbare Energien für zukunftsweisend. Auch die SPD in Schleswig-Holstein erklärte, Atomkraft und Kohle seien Techniken von gestern. Der frühere Umweltminister Mecklenburg-Vorpommerns, Wolfgang Methling (Linke), forderte einen verstärkten Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien wie Sonne, Wind, Biomasse und Geothermie.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) rechnet dagegen vor, dass die Kraftwerke in Deutschland im Jahr 2006 einen "nie da gewesenen Stromüberschuss" erzeugt haben. Rund 20.000 MWh Strom wurden per Saldo 2006 ins europäische Ausland exportiert, soviel wie vier bis fünf große Kohleblöcke produzieren. 2007 waren es 14.000 MWh Exportüberschuss, obwohl zwei Atomkraftwerke praktisch ganzjährig (Biblis A und B) und zwei weitere ein halbes Jahr lang (Brunsbüttel, Krümmel) abgeschaltet waren.
Die Bundesnetzagentur geht davon aus, dass vor allem Verzögerungen im Netzausbau zu Engpässen in der Stromversorgung führen werden (stromtip.de berichtete). Das Anfang Dezember von der Bundesregierung beschlossene Klima- und Energiepaket enthält auch ein Energieleitungsausbaugesetz. Es sieht unter anderem einen Anhang mit einer Liste der Leitungen vor, die vorrangig gebaut werden sollen.