Eneuerbare Energien bleiben Jobmotor
Firmen der Solar-, Biomasse-, Wind- und Wasserkraft-Industrie leiden auch in der Krise unter Fachkräftemangel und suchen Ingenieure. Während Fahrzeug- und Maschinenbauunternehmen Kurzarbeit machen oder sogar Stellen abgebaut haben, boomt die grüne Wirtschaft in Deutschland.
Wie das Magazin "Handelsblatt Junge Karriere" in seiner gestern erschienenen Dezember-Ausgabe berichtet. Alleine im ersten Quartal 2009 wurden fast 1.600 Stellen ausgeschrieben. Das sind rund doppelt so viele wie im ersten Quartal 2007.
Nach Angaben des Wissenschaftsladens Bonn, der den Arbeitsmarkt für Erneuerbare Energien im Auftrag des Bundesumweltministeriums regelmäßig untersucht, setzt sich der Aufwärtstrend damit seit vier Jahren in Folge ungebrochen fort. "Während die Gesamtwirtschaft in ihrer tiefen Krise steckt, ist die Branche der Erneuerbaren Energien weiterhin ein verlässlicher Jobmotor", sagt Dietmar Schütz, Präsident des Bundesverbandes Erneuerbare Energien (BEE) in Berlin. Bis 2020 rechnet der BEE für Deutschland mit 500.000 Arbeitsplätzen in der Branche - das wären 220.000 mehr als heute.
Entsprechend gefragt sind Ingenieure, die sich mit regenerativen Energien auskennen, zum Beispiel in der mittelständisch geprägten Solarbranche: Seit 2004 hat sich die Zahl der Beschäftigten bei den rund 15.000 deutschen Solarunternehmen auf 75.000 verdreifacht. 40 Prozent aller Stellenangebote rund um die grüne Energie richteten sich Anfang 2009 an Sonnen-Profis.
Die deutschen Hochschulen haben auf die Nachfrage der Unternehmen reagiert und bieten zahlreiche neue Studiengänge im Bereich Energietechnik und Erneuerbare Energien an. Im Vergleich zum Wintersemester 2007/2008 ist das Angebot nach Angaben des Wissenschaftsladens Bonn von 144 auf über 260 Studiengänge im aktuellen Wintersemester stark angestiegen, davon führen rund 60 Prozent zu einem Bachelor- und 40 Prozent zu einem Mastertitel.
Auch finanziell lohnt sich der Einstieg in die grüne Wirtschaft: Nachwuchsingenieure in der Energiebranche, etwa bei Eon, RWE oder Vattenfall steigen im Schnitt mit über 42.000 Euro jährlich ein. Ähnlich gut bezahlt nur noch die Pharmaindustrie ihre Einsteiger. Wer als Projektmanager die fachliche Leitung übernimmt, kann durchschnittlich mit 63.000 Euro rechnen, ein Teamleiter mit Personalverantwortung bringt es sogar auf im Schnitt 75.000 Euro, das zeigt die aktuelle Gehaltsauswertung des VDI-Verlags.