Singles verbrauchen Strom anders
Single-Haushalte haben ein anderes Stromverbrauchsprofil als Familien-Haushalte. Dies ist eines der zentralen Ergebnisse der empirischen Erhebung „Wo im Haushalt bleibt der Strom?“ der EnergieAgentur.NRW, die mit Hilfe des „Stromchecks für Haushalte“ im Internet die Verbrauchsdaten von 380.370 Ein- bis Sechs-Personen-Haushalten erhoben und nun ausgewertet hat. Allerdings haben alle Haushalte statistisch gesehen unabhängig von ihrer Größe auch einige Verbrauchsaspekte gemeinsam.
„Die Untersuchung belegt, dass sich der Stromverbrauch in Abhängigkeit von der Anzahl der in einem Haushalt lebenden Personen unterschiedlich auf die verschiedenen Verbrauchsbereiche wie zum Beispiel Büro, Beleuchtung und Waschen verteilt“, resümiert Tom Küster von der EnergieAgentur.NRW. Denn je nach Haushaltsgröße variiert nicht nur die Geräteausstattung, sondern auch die Nutzung der Geräte zum Teil erheblich, und daher variiert auch ihr Anteil am Gesamtstromverbrauch des Haushalts.
So gilt für Single-Haushalte: In den Bereichen Büro (15,4 %), Kühlen (15,0 %), Warmwasser (14,0 %), TV/Audio (12,9 %) und Licht (10,1 %) zahlt sich energiebewusstes Kauf- und Nutzerverhalten besonders deutlich aus – allein diese fünf Bereiche machen in Single-Haushalten rund zwei Drittel des Stromverbrauchs aus (67,4 %). Dagegen lässt sich durch eine Optimierung der sieben Bereiche Kochen (7,9 %), Diverses (7,2 %), Umwälzpumpe (6,2 %), Waschen (3,9 %), Spülen und Trocknen (je 2,5 %) sowie Gefrieren (2,4 %) die Stromrechnung kaum spürbar reduzieren. In Fünf-Personen-Haushalten dagegen haben die Bereiche Büro (11,8 %), Beleuchtung (10,7 %), TV/Audio und Warmwasser (je 10,6 %), Trocknen (8,8 %) und Kochen (8,5 %) die größten Anteile am Stromverbrauch – sie bringen es zusammen auf 61 %.
Doch ist eine weitere zentrale Erkenntnis der Datenanalyse, dass das private Arbeitszimmer und die TV/Audio-Ausstattung statistisch gesehen bei allen Haushaltsgrößen zu den vier verbrauchsstärksten Bereichen gehören – neben der elektrischen Warmwasserbereitung, die allerdings in nur 38 Prozent der untersuchten Haushalte vorhanden ist. Dort jedoch führt sie die „Verbrauchsparade“ deutlich an: Im Mittel aller betroffenen Ein- bis Sechs-Personen-Haushalte kommt die elektrische Warmwasserbereitung auf einen Verbrauchsanteil von 27,7 %.