Atomkraftgegner empört über Schadenersatzforderungen
Mit Empörung haben Atomkraftgegner auf die Kritik der Stromkonzerne an der geplanten Stilllegung ihrer Kernkraftwerke bis 2022 reagiert. Der Sprecher der Anti-Atom-Organisation "ausgestrahlt", Jochen Stay, sagte am Dienstag in Hamburg, es sei unglaublich, dass E.on und RWE klagen wollten und Vattenfall Schadenersatz verlange. "Da setzen uns diese Stromkonzerne jahrelang einem gigantischen Risiko aus und machen damit Milliarden - und wollen dann noch einmal kassieren, wenn Atomkraftwerke endlich stillgelegt werden."
Stay kritisierte, wer wie die AKW-Betreiber jahrelang mit Reststrommengen jongliere, um möglichst lange AKW-Laufzeiten zu "ertricksen", dürfe sich hinterher nicht beschweren, wenn die verbliebenen Kontingente größer seien als die von der Regierung zugestandenen "üppigen" Restlaufzeiten. RWE beschwere sich, dass die beiden fast gleich alten Reaktoren in Gundremmingen mit 2017 und 2021 ganz unterschiedliche Abschaltdaten bekommen sollen. "Das ließe sich ja ganz leicht ändern, indem einfach beide Meiler schon 2017 - oder früher - vom Netz gehen", meinte Stay.