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TLP plant sechs Gezeitenkraftwerke in Großbritannien
Das Unternehmen Tidal Lagoon Power (TLP) plant sechs Gezeitenkraftwerke an der Westküste Großbritanniens. Langfristig sollen Gezeitenkraftwerke rund acht Prozent des britischen Strombedarfs decken.
Das erste der Gezeitenkraftwerke könnte nach Angaben von TLP schon bald gebaut werden. Standort soll die walisische Stadt Swansea an der Nordküste des Bristolkanals sein.
Damit die Gezeitenkraftwerke optimal funktionieren, will TLP künstliche Lagunen erschaffen. Die Flut drückt dabei verlässlich Wasser in die künstliche Lagune und bei Ebbe strömt es wieder hinaus. Bei Ebbe und Flut werden Turbinen unter Wasser angetrieben. Um genug Druck zu erzeugen, verfügen die Gezeitenkraftwerke über Fluttore, die erst geöffnet werden, wenn der Pegelunterschied auf beiden Seiten der Mauer groß genug ist.
Die Lagune für das erste der geplanten Gezeitenkraftwerke wird riesig. Die Mole wird über drei Kilometer weit ins Meer ragen und insgesamt etwa neun Kilometer lang sein. Im 550 Meter großen Turbinenhaus werden 26 Turbinen mit einem Durchmesser von sechs Metern eingelassen. Umgerechnet knapp 1,4 Milliarden Euro soll das erste der TLP-Gezeitenkraftwerke kosten.
Gezeitenkraftwerke haben einen entscheidenden Vorteil gegenüber Wind- und Sonnenenergie: Die Gezeiten sind regelmäßig und wechseln viermal am Tag. Gezeitenkraftwerke können somit rund 14 Stunden am Tag Ökostrom liefern. Wegen der hohen Investitionskosten für Gezeitenkraftwerke ist der erzeugte Strom jedoch rund doppelt so teuer wie Ökostrom aus der Windkraft.
Insgesamt sechs Gezeitenkraftwerke plant TLP an der britischen Küste, vier in Wales, eines in Somerset an der Nordküste des Bristol –Kanals sowie eines in Cumbria an der Grenze zu Schottland. Schon mit dem zweiten der geplanten Gezeitenkraftwerke, das bei Cardiff gebaut werden soll, will TLP Ökostrom zu konkurrenzfähigen Preisen erzeugen.