Japan: Erstes AKW nach Fukushima-Unfall wieder im Betrieb
Nach dem Unglück von Fukushima wurden in Japan alle Atomkraftwerke stillgelegt. Nun jedoch ist der erste Meiler wieder hochgefahren worden.
Die Inbetriebnahme des Atomkraftwerks Sendai 1 ganz im Süden Japans wurde von lautstarken Protesten der örtlichen Bevölkerung begleitet, wie die „Tagesschau“ berichtet. In Japan hat sich die Stimmung nach Fukushima ganz klar gegen die Atomenergie gedreht. Umfragen sehen eine Mehrheit von 70 bis 80 Prozent für einen endgültigen Atomausstieg.
Fukushima wirkt weiter nach
Als Folge von Fukushima wird in Japan immer wieder die Erdbebensicherheit von Atomkraftwerken diskutiert. Das Hochfahren von Reaktoren nach bis zu vier Jahren Stillstand birgt dem Bericht zufolge zudem viele neue Risiken. Zwar gab es auch im AKW Sendai Sicherheits-Checks und Tests, doch niemand weiß genau, wie Rohre, Pumpen oder Dichtungen nach so langer Zeit auf Belastung reagieren. Auch das Personal, das vier Jahre lang keine praktischen Erfahrungen im Betreiben eines Atomkraftwerkes mehr hatte, wird von Experten als Sicherheitsrisiko angesehen.
Obwohl die japanische Regierung auf eine Reanimierung der Atomenergie hofft, wurde die Zahl der Atomkraftwerke, die künftig wieder ans Netz gehen können, von 54 auf 25 gesenkt. Das nächste AKW soll frühestens 2016 wieder ans Netz gehen. Damit steht fest, dass Japan nie wieder so viel Atomstrom produzieren wie vor Fukushima wird.