Grünen-Fraktionschef fordert beschleunigten Atomausstieg in Bayern
Anlässlich des fünften Jahrestags der Atomkatastrophe von Fukushima fordert der Fraktionschef der bayerischen Landtags-Grünen, Ludwig Hartmann, einen beschleunigten Atomausstieg in Bayern.
„Atomausstieg und Energiewende: Das sind zwei Seiten derselben Medaille“, so Ludwig Hartmann. „Die Politik hat dabei mit den Bürgerinnen und Bürgern einen Vertrag geschlossen: Wir schalten die gefährlichen Atomkraftwerke ab, Ihr unterstützt den Umbau unserer Energieversorgung hin zu mehr Wind und Sonne und akzeptiert dabei auch den notwendigen Stromnetzausbau.“
In Kürze soll die Thüringer Strombrücke vollständig fertig gestellt sein, sie wird Bayern mit zwei Gigawatt Strom versorgen. Wenn es nach den Grünen geht, soll im Gegenzug dafür Bayern den Atomausstieg forcieren. Ludwig Hartmann: „Dann muss es ein Zug-um-Zug-Geschäft geben: Gut zwei Gigawatt Stromimport nach Bayern und gleichzeitig gut zwei Gigawatt weniger Atomstromproduktion in Bayern. Die Politik ist zur Doppelabschaltung der gefährlichen Billigreaktoren in Gundremmingen moralisch verpflichtet!“, so Ludwig Hartmann.
Die Thüringer Strombrücke liefert noch im Jahr 2016 Strom mit einer maximalen übertragungskapazität von 3.448 MVA nach Bayern. Das entspricht abzüglich Blind- und Wirkleistung einer Kapazität von über zwei Gigawatt. Beide Blöcke des Atomkraftwerks Gundremmingen erzeugen eine Stromleistung von 2,5 Gigawatt. Während einer der beiden Uralt-Siedewasserreaktoren Ende 2017 planmäßig abgeschaltet werden soll, ist für den anderen der Weiterbetrieb bis Ende 2021 vorgesehen.