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Erstes Ausschreibungsverfahren für Offshore-Windparks beginnt

15.02.2017 von

Die Bundesnetzagentur hat die Rahmenbedingungen für die erste Ausschreibungsrunde für Offshore-Windanlagen bekannt gegeben. Investoren und Betreiber haben nun bis April Zeit Angebote abzugeben. Mit niedrigeren Strompreisen und einer sinkenden EEG-Umlage ist jedoch erst langfristig zu rechnen.
 
Seit diesem Jahr werden Projekte für Offshore-Windanlagen im Ausschreibungsverfahren vergeben. Dieses Verfahren löst das System der fixen Vergütungen für Offshore-Windstrom ab, dass in den vergangenen Jahren die Branche beflügelt hat, jedoch auch die Strompreise über eine permanent steigende EEG-Umlage nach oben trieb. Mit dem neuen Ausschreibungsverfahren erhofft sich die Bundesregierung deutlich niedrigere Vergütungen und somit die Möglichkeit die EEG-Umlage abzusenken.
 
In der ersten Ausschreibungsrunde mit Frist bis April diesen Jahres legt die Bundesnetzagentur einen Preisobergrenze von 12 Cent pro Kilowattstunde fest. Nur Gebote unterhalb dieser Grenze werden überhaupt zugelassen. In den vergangenen Jahren wurden fixe Vergütungen um 20 Cent pro Kilowattstunde gezahlt. Die Erwartungen für die Gebote gehen aufgrund von ausländischen Ausschreibungsergebnissen deutlich unter 12 Cent. Erst Ende letzten Jahres hatte der Shell-Konzern eine Ausschreibung mit einem Gebot unter 6 Cent pro Kilowattstunde gewonnen. Das gesamte Volumen der 2017er Ausschreibung umfasst 1.550 Megawatt. 
 

Niedrigere Strompreise erst ab 2020

Die EEG-Umlage, die jeder private und die meisten gewerblichen Stromkunden zahlen, gleicht die Differenz zwischen subventionierten Ökostrom und den Strompreisen an der Börse aus. Je mehr Ökostrom in das Netz eingespeist wird, desto höher die Umlage. Mit den zukünftig niedrigeren Preisen für Ökostrom wird auch die Differenz zum Börsenpreis schrumpfen und die EEG-Umlage kann abgesenkt werden. Die Projekte, die in diesem Jahr per Ausschreibung vergeben werden, werden jedoch erst im Jahr 2020 Strom produzieren und einspeisen. Die niedrigeren Preise werden daher erst langfristig wirken.