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E-Mobilität: Ladesäulenkarte offenbart grosse Lücken
Die Bundesnetzagentur hat eine Ladesäulenkarte veröffentlicht. Darauf sind aktuell 1.600 Ladeeinrichtungen verzeichnet. Diese konzentrieren sich jedoch stark auf städtische Ballungsräume, während weite Teile des Landes noch weiße Flecken darstellen.
Die von der Bundesnetzagentur veröffentlicht Karte soll einen Überblick der aktuell vorhandenen Ladeeinrichtungen für E-Autos geben. Die Deutschland-Karte umfasst derzeit rund 1.600 Ladeeinrichtungen mit 3.335 Ladepunkten. Damit könnten theoretisch 10 Prozent der derzeit auf Deutschlands Strassen fahrenden E-Autos gleichzeitg aufgeladen werden.
Der überwiegende Teil der Einrichtungen sind Normalladepunkte (bis 22 kW). An nur 63 Ladeeinrichtungen sind Schnellladepunkte vorhanden, die eine Leistung über 22 kW anbieten und an denen der Ladevorgang in erträglicher Zeit ablaufen kann.
Die Karte zeigt recht deutlich, dass sich Elektromobilität derzeit nur in Ballungsräumen ausbreiten kann. In ländlichen oder kleinstädtischen Regionen gibt es kaum Ladeeinrichtungen. So sind längere Touren mit dem E-Auto nahezu unmöglich. Ein Beispiel: während in Hamburg eine einigermaßen ausreichende Infrastruktur für die Kurzstrecke vorhanden ist, gibt es auf dem Weg Richtung Süden auf der Autobahn A7 zwischen Bispingen (etwa 50 Kilometer südlich von Hamburg) und dem Kirchheimer Dreieck (Hessen) auf einer Länge von über 300 Kilometern keine einzige Ladeeinrichtung. Für die meisten E-Autos eine zu lange Distanz.
Der Bundesnetzagentur müssen öffentlich zugängliche Ladeeinrichtungen gemeldet werden. Nach einer Prüfung übernimmt die Behörde diese dann in die Ladesäulenkarte. Inwieweit der veröffentlichte Datenstand dem tatsächlichen entspricht, ist unklar. Die niedersächsische Landesregierung hat bereits bemängelt, dass etwa die Hälfte der Ladepunkte des Bundeslandes nicht aufgeführt seien.