Thüringen will Methan zur Energiespeicherung nutzen
Thüringen will Methan zur Speicherung erneuerbarer Energien nutzen. Das Gas eigne sich hervorragend, um überschüssige Solar- und Windenergie zu speichern und ins Erdgasnetz einzuspeisen, sagte Umweltminister Jürgen Reinholz (CDU) am Montag in Erfurt. Das 400.000 Kilometer lange Erdgasnetz und die unterirdischen Erdgasspeicher könnten als Langzeitspeicher genutzt werden.
Der Freistaat sollte sich nach dem Willen des Ministers an einem Forschungsprojekt des Fraunhofer Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) aus Kassel beteiligen, das die Umwandlung von erneuerbarer Energie in Methan untersuchen soll. Allerdings müsse der dafür erforderliche Betrag von 200.000 bis 300.000 Euro noch in den Haushaltsberatungen bewilligt werden. Das Verfahren könne auch für die 180 Betreiber von Biogasanlagen in Thüringen von Interesse sein, sagte Reinholz.
Die Experimente an einer Versuchsanlage in der Nähe von Bad Hersfeld, in die bisher 2,5 Millionen Euro investiert wurden, sollen Anfang 2012 beginnen. Er sei zuversichtlich, dass die Experimente bis Ende 2012 abgeschlossen seien und ein ausgereiftes Verfahren in zwei Jahren zur Verfügung stehe, sagte der Direktor des IWES, Jürgen Schmid.
Wind- und Sonnenenergie stünden nur sehr unregelmäßig zur Verfügung. Für die kurzfristige Überbrückung von Versorgungslücken eigneten sich Pumpspeicherwerke. Um längere Lücken von zwei bis drei Wochen auszugleichen, wie sie etwa im Dezember regelmäßig aufträten, sei Methan eine gute Alternative, sagte Schmid. Er begrüßte eine mögliche Beteiligung Thüringens an dem Forschungsprojekt. Der Freistaat könnte dadurch technisches Wissen über die Umwandlung von erneuerbaren Energien in Methan gewinnen.
(dapd/tuf/mwa /1)