Kommt der nächste Golf von E.on?
Deutschland rüstet sich für das Elektroauto. Zumindest auf Konferenzen und in Ankündigungen ist es schon soweit. Auffällig ist, dass kaum jemand die Automobilindustrie auf der Rechnung hat: Motoren, Batterien und Konzepte kommen von den Stromkonzernen. Kommt der nächste Golf von E.on?
Das findet die Umweltorganisation Greenpeace gar nicht toll. Ihrer Meinung nach verlagert sich das Problem damit nur vom Auspuff zum Schornstein, schließlich würde der Strom zumeist in herkömmlichen Kohlekraftwerken produziert. Und so sei denn der Schadstoffausstoß von reinen Elektroautos höher als der sparsamer Dieselfahrzeuge.
Doch das ficht Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (Foto oben) nicht an: "Elektrofahrzeuge ermöglichen in Verbindung mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen eine moderne, klimaverträgliche und Ressourcen schonende Mobilität. Nur mit Ökostrom wird ein Elektroauto zum echten Nullemissionsfahrzeug. Beide Zukunftstechnologien gehören zusammen, zumal die Batterien geparkter Elektrofahrzeuge perspektivisch in das Stromnetz eingebunden werden können und so als Pufferspeicher für die schwankenden Energieeinträge aus Windkraftanlagen und Solarkraftwerken dienen. Die Elektromobilität wurde daher aus gutem Grund in Verbindung mit erneuerbaren Energiequellen im Integrierten Energie- und Klimaprogramm der Bundesregierung verankert."
Das mag alles richtig sein - doch wer wird diese Autos bauen? Der Spiegel beispielsweise hatte die Gelegenheit, das Elektroauto "Mindset" zu fahren, für das aber noch ein Produktionspartner gesucht wird. Wer wird das sein? Die Firmengründer laut Spiegel: "Autohersteller sind gefangen in ihrer eigenen Welt, schauen immer durch die gleiche Brille in die gleiche Richtung".