Die "Stromlücke" - was ist das eigentlich?
In der Diskussion darüber, wie viel Energie wir in Zukunft brauchen werden, taucht immer wieder die "Stromlücke" auf. Was ist das eigentlich?
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Zur Zeit exportiert Deutschland Strom, wir haben also reichlich davon. Doch auch das ist nur die halbe Wahrheit. Bevor man sich dem Begriff "Stromlücke" nähert, muss man sich erst die heutige Situation anschauen. Und hier haben alle Staaten in der westlichen Welt das gleiche Problem: Strom ist genügend da - allerdings nicht dann und nicht immer dort, wo man ihn braucht.
Morgens um sieben wacht Deutschland auf. Der Kaffee wird gekocht, das Licht sowie ein Radio angeschaltet. Straßenbahnen fahren häufiger und Betriebe beginnen mit der Arbeit. Der Stromverbrauch erhöht sich. Das ist seit Jahrzehnten so und wird sich im Großen und Ganzen auch nicht ändern. Die Kraftwerksbetreiber haben sich längst darauf eingestellt und produzieren tagsüber mehr Strom.
Das und den geringeren Stromverbauch nachts bezeichnet man gern als "Grundlast". Der dafür nötige Strom wird in Deustchland meist in Kern- und Kohlekraftwerken hergestellt. Steigt der Verbrauch tagsüber, nehmen zusätzliche Kraftwerke die Arbeit auf. Addiert man die Leistung aller in Deutschland verfügbaren Kraftwerke, kommt man auf die "installierte Leistung". Diese bezeichnet die theoretisch vorhandene Leistung aller in Deutschland vorhandenen Kraftwerke. In der Realität ist diese so hoch, dass auch beim Ausfall oder längerer Reparaturarbeiten einzelner Kraftwerke in Deutschland jederzeit genügend Strom zur Verfügung steht.