Energiesparlampen - Pro und Contra
Nun ist es amtlich, ab 2012 werden normale Glühbirnen verboten. Die EU will damit den Stromverbrauch europaweit senken und hofft auf Einsparungen zwischen fünf und zehn Milliarden Euro - jedes Jahr. Denn die herkömmlichen Lampen gelten als wahre Energieverschwender: Nur fünf Prozent des verbauchten Stroms werden in Licht umgewandelt, der Rest in Wärme. Alles paletti also? Nicht nur, jetzt regt sich Widerstand.
Tatsächlich ändert sich im Vergleich zur herkömmlichen Glühlampe bei den Energiesparlampen einiges. Zuerst muss der Verbraucher in der Hoffnung auf zukünftige Ersparnisse bei der Anschaffung der neuen Energiesparlampen tiefer ins Portemonnaie greifen, denn die neue Technik will mit rund dem Fünffachen bezahlt werden. Die Deutsche Energie-Agentur, eine von verschiedenen Stromkonzernen getragene und von Bundeswirtschftsministerium geförderte Firma, gibt trotzdem grünes Licht für die Energiesparlampen und auch "Licht emittierende Dioden" (LED): Sie verbrauchten weniger Energie, und über die gesamte Lebensdauer würde der Kunde etwa 100 Euro sparen.
Dafür hat die dena eine eigene Internetseite eingerichtet, auf der sich Käufer vorab informieren können. Unter www.stromeffizienz.de kann man als Ersatz für herkömmliche Lampen die in Farbe, Form und Lichtstärke passenden Energiesparlampe finden.
Soweit, so gut. Doch die Firma "Lightcycle" warnt schon. Denn irgendwann ist auch eine Energiesparlampe dahin und muss ersetzt werden. Doch was tun mit der alten Lampe? Der Hausmüll ist die schlechteste Lösung, denn Energiesparlampen müssen wegen ihrer giftigen Inhaltsstoffe gesondert entsorgt werden. Etwa 150 Millionen Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren wurden vergangenes in Deutschland verkauft. Während bei Großverbrauchern bereits eine Rückgabequote von 90 Prozent existiert, sieht es beim kleinen und mittleren Gewerbe sowie bei privaten Haushalten längst nicht so gut aus. Da geht nur etwa jede zehnte Lampe den richtigen Entsorgungsweg. Mittlerweile wurden von der Münchner Retourlogistikerin 974 Sammelstellen in der gesamten Bundesrepublik eingerichtet.
Hartes Geschütz fährt Öko-Test auf. Energiesparlampen seien kein wirklicher Fortschritt und daher keine Alternative. Die Ökotester kamen zu dem überraschenden Ergebnis nach einem Test, der schon in Heft 10/2008 erschien.
Danach sparen Energiesparlampen bei weitem nicht soviel Energie wie von den Herstellern beworben und in der politischen Diskussion angeführt wird. Sie sind deutlich weniger hell als die Glühlampen, die sie ersetzen sollen, im Laufe der Zeit werden sie immer dunkler, etliche Sparlampen fallen frühzeitig aus, vor allem wenn sie häufig an- und ausgeschaltet werden. Die Energiebilanz wird weiter verschlechtert, wenn die Energiesparlampen als Konsequenz dauerhaft brennen bleiben.
Ein bisher wenig beachteter Aspekt sei außerdem, dass die Bewohner in Räumen mit Sparlampen die Räume um zwei bis drei Grad stärker beheizen als wenn sie Glühlampen einsetzen, so eine aktuelle britische Studie. Das kalte Licht der Energiesparlampen wirkt sich direkt auf die gefühlte Temperatur aus.
Hinzu kommen gesundheitliche Risiken durch Elektrosmog und eine schlechte, tageslichtferne Lichtqualität. Zudem wird die Umwelt durch das hochgiftige Quecksilber belastet, weil nur zehn Prozent der Haushalte die Energiesparlampen korrekt als Sondermüll entsorgen.
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