... ein Atomkraftwerk? Über Atomkraft wird viel diskutiert. In unserer neuen Serie "Wie funktioniert eigentlich...?" erklären wir die Funktion von Dingen, die im Strommarkt wichtig sind. Den Auftakt machen die Atomkraftwerke.
Ein Atomkraftwerk (AKW) besteht im Wesentlichen aus zwei Teilen: Der erste Teil, Nuklearteil genannt, beinhaltet die Brennkammer, in der durch Kernspaltung Wärme erzeugt wird. Im zweiten Teil wird diese Wärme in Strom umgewandelt. (Großbildansicht:
hier klicken).
Der Nuklearteil besteht aus dem Reaktorkern mit dem Reaktordruckbehälter, den dazugehörigen Pumpen sowie den Druckleitungen, die die Wärmeenergie in den zweiten Abschnitt führen. Der Reaktorkern enthält Brennelemente, die sich wiederum aus den einzelnen Brennstäben zusammensetzen. In diesen Brennstäben befindet sich das für die Kernspaltung benötigte Uran, seltener ein Mischoxid aus Uranoxid und Plutoniumoxid.
Es gibt verschiedene Reaktortypen, die sich hauptsächlich durch die verwendeten Kernbrennstoffe, Kühlkreisläufe und Moderatoren unterscheiden. Die meisten Atomkraftwerke in Deutschland sind Druckwasserreaktoren. Hierbei zirkuliert das Reaktorkühlmittel in einem geschlossenen Kreislauf im Nuklearteil und erzeugt mittels eines Dampferzeugers Wasserdampf im zweiten Teil. Die eingesetzten Brennstäbe und Steuerstäbe werden permanent von Wasser umströmt. Das Wasser dient sowohl als Kühlmittel als auch als Bremse (Moderator) und sorgt somit dafür, dass die bei der Kernspaltung freigesetzten Atomteilchen abgebremst werden. Nur so lösen sie weitere Kernspaltungen aus.
Die durch die Kernspaltung gewonnene Energie wird dann in den zweiten Abschnitt, den eigentlich Strom erzeugenden Teil des Kraftwerks, geleitet. Hier funktioniert das Atomkraftwerk dann wie ein herkömmliches Wärmekraftwerk: Der Wasserdampf treibt eine Dampfturbine an, die ihrerseits wiederum einen Generator dreht. Auf diese Weise entsteht elektrischer Strom. Der Vorgang gleicht dem, mit welchem ein Fahrrad-Dynamo Strom für Lampe erzeugt.
Um die Turbine am Laufen zu halten, sind unterschiedliche Temperaturen und Drücke notwendig. Das zwischen Turbine und Dampferzeuger benötigte Druckgefälle wird erzeugt, indem der Dampf, der die Turbinen bereits durchlaufen hat, im Kondensator abgekühlt wird und zu Wasser kondensiert. Dieses Wasser wird durch eine Pumpe zurück in den Dampferzeuger befördert, wo es aufgeheizt wird und als Wasserdampf wieder zu den Turbinen gelangt.
Vielleicht interessiert Sie auch:
... ein Atomkraftwerk? Über Atomkraft wird viel diskutiert. In unserer neuen Serie "Wie funktioniert eigentlich...?" erklären wir die Funktion von Dingen, die im Strommarkt wichtig sind. Den Auftakt machen die Atomkraftwerke.
weiter
... die CO2-Lagerung? Das klimaschädliche Gas soll lagerfähig gemacht und in Endlagern untergebracht werden. Schwierig jedoch ist die Umsetzung.
weiter
...die Energiesparlampe? Energiesparlampen haben technisch nichts mit herkömmlichen Glühlampen zu tun. Deren Funktion ist simpel. Energiesparlampen sind eher Verwandte der Leuchtstoffröhren.
weiter
...Solarenergie?
Sonnenenergie nutzt die Energie der Sonne und ist damit saubere Energie aus einer nicht versiegenden Quelle. Oft werden unter "Solar" die Photovoltaik und die Sonnen-kollektoren zusammengeworfen, was aber falsch ist.
weiter
...eine Wämepumpe? Diese Pumpen nutzen Unterschiede in der Temperatur und wandeln sie in Wärme um. Dabei gibt es verschiedenen Formen.
weiter
...ein Wasserkraftwerk? Sie nutzen alle die Bewegungsenergie des Wassers, es gibt aber viel unterschiedliche Typen.
weiter
... ein intelligenter Stromzähler? Und was ist an ihm intelligent? Die auch "Smart Meter" genannten Zähler sind zwar nicht wirklich schlau, geben dem Benutzer aber viele neue Stromspar-Möglichkeiten.
weiter
... eine Batterie? Und wie ein Akku?
Die Funktion von Batterie und Akku basiert zwar auf dem gleichen Prinzip, doch der Akku weiß es cleverer zu nutzen.
weiter
... das Stromnetz? Weit über eine Million Kilometer lang ist das deutsche Stromnetz. Aber wie funktioniert das? Wir verfolgen den Weg des Stroms vom Kraftwerk zum Verbraucher.
weiter
...ein Kohlekraftwerk? Seit Beginn des 18. Jahrhunderts nutzen Menschen Kohle als Energieträger. Doch wie genau? Und wie lange noch?
weiter
... ein Elektromotor?
Neuheit Elektromotor? Nein, denn bereits vor 100 Jahren beherrschte er die Straßen – bis der Ottomotor ihn vertrieb. Seit Jahren steigende Benzinpreise machen ihn jetzt wieder interessant.
weiter
...eine LED? Licht
emittierende
Dioden produzieren Licht - haben aber sonst nichts mit Glühlampen oder Energiesparlampen zu tun. Sie nutzen vielmehr die Schwäche eines unserer Sinnesorgane: die des Auges.
weiter
... statische Aufladung? Wer kennt das nicht? Einmal kurz mit den falschen Schuhen über den Teppichboden gelaufen und an der nächsten Türklinke bekommt man eine „gewischt“. Aber warum? Im 13. Teil unserer Reihe „Wie funktioniert eigentlich...?“ gehen wir dem physikalischen Phänomen auf den Grund.
weiter
...die Elektrifizierung?
Elektrifizierung, das ist die Entwicklung der Elektrizität von den Anfängen bis zum heutigen Stand der Technik. Aber wie hat das angefangen?
weiter