Die Erfolgsgeschichte aus zehn Jahren EEG
Zehn Jahre alt wurde das Erneuerbare-Energien-Gesetz am 1. April 2010. Damit begann eine Erfolgsgeschichte. Für die erneuerbaren Energien, aber auch für das Gesetz selbst: Viele Staaten haben die Grundprinzipien bislang in ihre eigene Gesetzgebung übernommen.
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) löste am 1. April 2000 das Stromeinspeisungsgesetz (StrEG) ab, das 1990 vom Bundestag beschlossen und zum 1. Januar 1991 wirksam wurde. Beide Gesetze haben in einer der größten Industrienationen der Welt eine kleine Energierevolution angestoßen. Innerhalb weniger Jahre wurden Technologien zur Stromerzeugung aus Wind- und Wasserkraft, Sonnen- und Bioenergie sowie Erdwärme erfolgreich in den Markt gebracht. Dank des EEG stellen die Erneuerbaren Energien heute mehr als 16 Prozent am Stromverbrauch.
Die Grundprinzipien des EEG
Investitionssicherheit durch garantierte Einspeisevergütung und Anschlusspflicht: Jede Kilowattstunde, die aus Erneuerbare-Energien-Anlagen erzeugt wird, muss abgenommen werden. Anlagenbetreiber erhalten in der Regel 20 Jahre lang eine technologiespezifische garantierte Vergütung für ihren Strom. Insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen wird so ein neuer Zugang zum Strommarkt eröffnet. Innovation durch sinkende Vergütung: Eine regelmäßige Absenkung der Vergütungssätze (Degression) für Neuanlagen übt Kostendruck auf die Hersteller aus. So werden die Technologien immer effizienter und kostengünstiger.
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Noch ist die Förderung erneuerbaren Stroms notwendig
Die EEG-Vergütungssätze machen aber transparent, was Strom aus Wind- und Wasserkraft, Solar- und Bioenergie sowie Erdwärme tatsächlich kostet. Anders als bei fossilen Energien kommen keine versteckten Folgekosten wie durch Umwelt-, Gesundheits- oder Klimaschäden dazu. Die Mehrkosten der regenerativen Stromerzeugung sind aber keine Subventionen, denn sie werden nicht aus Steuermitteln bezahlt. Vielmehr wird die Förderung nach dem Verursacher-Prinzip auf die Verbraucher verteilt: Wer viel Strom verbraucht, zahlt auch mehr. Der Aufbau einer sicheren und sauberen Stromversorgung kostet zunächst Geld - aber mit dem EEG werden Ausgaben so gering wie möglich gehalten. Seine volkswirtschaftlichen Gewinne wie vermiedene Importe, Klima- und Gesundheitsschäden überwiegen die Kosten.
Kosten und Nutzen Erneuerbarer Energien
Voraussichtlich beläuft sich 2010 die Umlage für EEG-Strom auf etwa 2 Cent pro Kilowattstunde. 2009 zahlten die Verbraucher etwa 1,1 Cent für Strom aus Erneuerbaren Energien. Gründe für diesen Anstieg sind der Einbruch des Börsenpreises für Strom aufgrund der Wirtschaftskrise, veränderte Berechnungsmethoden nach der neuen Verordnung und ein schnelleres Wachstum der Erneuerbaren Energien.
- Wegen der Wirtschaftskrise ist die Stromnachfrage und damit der Strompreis an der Börse zurückgegangen. Das niedrige Niveau des Börsenpreises „bestraft“ die Erneuerbaren Energien. Da die EEG-Umlage immer im Vergleich zum Börsenpreis berechnet wird, fällt sie in Zeiten der Wirtschaftskrise besonders hoch aus. Im Umkehrschluss bedeutet das: zieht die Konjunktur wieder an, sinkt auch die EEG-bedingte Belastung für die Verbraucher. Zudem hat die EEG-Umlage trotz ihrer Erhöhung nur einen geringen Anteil am Strompreis. Sinkende Börsenstrompreise sollten auch an die Endkunden weitergegeben werden.
- Durch die neue Ausgleichsmechanismusverordnung (seit 2010) sind Bestandteile des Strompreises umgeschichtet worden: Waren früher Betriebs- und Ausgleichskosten für EEG-Strom Teil der Netznutzungsentgelte, so sind diese Kosten jetzt in der EEG-Umlage enthalten. Dies macht fast ein Viertel der Erhöhung der Umlage aus - und sollte eigentlich von den Stromkonzernen im Posten "Netzentgelte" wieder abgezogen werden.
- Die Erneuerbaren Energien sind in 2009 schneller als prognostiziert gewachsen. Das macht etwa ein Drittel der Umlageerhöhung aus. Laut "Stromprognose 2020" von Bundesverband Erneuerbare Energie und Agentur für Erneuerbare Energien wird sich aus diesem Grund die EEG-Umlage auch noch bis etwa 2014 leicht nach oben entwickeln, bevor sie anschließend deutlich absinkt.
Der derzeit noch notwendigen Förderung Erneuerbarer Energien steht ein hoher volkswirtschaftlicher Nutzen gegenüber. Beim Einsatz von Kohle, Erdöl und Erdgas entstehen Umwelt-, Klima- und Gesundheitsschäden, die sich nicht in deren Preisen spiegeln. Erneuerbare Energien vermeiden Klimaschäden und Kosten für Energieimporte. Die Einspeisung von Erneuerbaren Energien senkt zudem den Strompreis an der Börse. Sie bringen so insgesamt mehr Nutzen für die gesamte Volkswirtschaft, als ihre Förderung kostet. Wenn man die volkswirtschaftlichen Gewinne von erneuerbarer Wärme und erneuerbarem Strom zusammennimmt und den durch die Förderung Erneuerbarer Energien in diesen Bereichen entstandenen Kosten gegenüberstellt, ergibt sich für das Jahr 2008 ein volkswirtschaftlicher Gewinn von zwei Milliarden Euro.
Agentur für erneuerbare Energien