Seite bewerten:
100%
0%

So wird die Wäsche energiesparend sauber


Für die Umwelt ist Waschen keine saubere Sache: Strom, Wasser und Chemikalien. Für den Geldbeutel ist es auch nicht gut, vor allem, wenn Wasser und Waschmittel vergeudet werden. Sechs Milliarden Kilowattstunden Strom, etwa 330 Millionen Kubikmeter Wasser und mehr als 600.000 Tonnen Waschmittel werden nach Schätzungen des "Forums Waschen" allein in Deutschland pro Jahr verwaschen.
 
 
Moderne Waschmaschinen verbrauchen viel weniger Wasser und weniger Strom. "Nachhaltig waschen heißt: saubere Wäsche und saubere Umwelt", erklärt Hans-Peter Brix, Umweltexperte bei der Stiftung Warentest in Berlin. Besonders groß sind die Unterschiede laut Brix beim Wasserverbrauch: Moderne Waschmaschinen setzen bei fünf Waschgängen pro Woche etwa 12 700 Liter Wasser im Jahr um. Eine 25 Jahre alte Maschine spült gut dreimal soviel durch ihre Trommel: etwa 41.000 Liter. Das bedeutet Mehrkosten von rund 112 Euro im Jahr. "Mit dem gesparten Wasser ließe sich jeden Tag duschen - zweieinhalb Jahre lang", macht der Warentester deutlich. Neue Waschmaschinen sparen aber auch Strom. Im Vergleich zur alten Maschine fast 200 Kilowattstunden im Jahr. Die Ersparnis liegt bei immerhin 34 Euro im Jahr.
 
Je heißer die Waschlauge, desto mehr Energie verbraucht die Maschine. "Wer sparen will, muss bei niedrigen Temperaturen waschen", sagt Hans-Peter Brix. 40 Grad reichen meist aus. Moderne Waschmittel sind auch bei niedrigen Temperaturen aktiv. "Selbst für Bettwäsche, Wäsche und Handtücher reichen höchstens 60 Grad", rät der Öko-Experte. Hartnäckige Flecken können vor dem Waschen mit Fleckenmittel oder Gallseife behandelt werden. Früher wurde Wäsche häufiger gekocht, die Waschtemperatur lag vor 30 Jahren im Schnitt über 60 Grad. Heute sind es weniger als 50 Grad.
 
"Wer jetzt noch sparsam dosiert und die Maschine richtig belädt, wäscht locker zum halben Preis", sagt Hans-Peter Brix. Das zeigt eine Studie des Öko-Instituts Freiburg im Auftrag des Bundesumweltamts. "Nutzen Sie also die Kapazität Ihrer Waschmaschine. Standard-Geräte fassen fünf Kilo bei Buntwäsche und etwa 1,5 Kilo bei Feinwäsche." Genaue Angaben finden sich in der Gebrauchsanleitung.
 
Gutes Sortieren ist ein weiterer Sparfaktor. "Trennen Sie die Wäsche nach Farbe, Material und Verschmutzung", lautet der Rat von Fachmann Brix: "Dann können Sie Waschprogramm und Waschmittel optimal auf die Wäsche abstimmen." Für Buntwäsche kommt Color- oder Feinwaschmittel zum Einsatz, wobei Colorwaschmittel meist etwas billiger sind. Vollwaschmittel eignen sich für weiße und farbechte Textilien wie Handtücher und Bettwäsche. Waschpulver und Tabs waschen laut Brix sauberer als flüssige Waschmittel. Überflüssig sind dagegen teure Spezialwaschmittel für dunkle Wäsche, die laut Werbung die Farben noch besser erhalten sollen. Denn Colorwaschmittel sind billiger und schonen die Farben. Für empfindliche Stücke sollten lieber Fein- und Wollwaschmittel verwendet werden.
 
Gar nicht empfehlenswert ist nach Angaben von Hans-Peter Brix der Kauf sogenannter Jumbopackungen: "Verzichten Sie auf solche Riesenpakete, denn sie enthalten Füllstoffe und belasten die Gewässer. Eine Jumbopackung wiegt etwa vier- bis fünfmal so viel wie ein kleines Kompaktpulver, reicht aber nur dreimal so lange." Beim Preisvergleich ist die Anzahl der mit einer Packung möglichen Waschgänge hilfreich. Sie wird auf jeder Packung genannt und gilt für den Wasserhärtebereich 2.
 
Die optimale Dosierung des Waschmittels richtet sich nach der Wasserhärte und der Verschmutzung der Wäsche. "Die meisten Wäschen fallen in die Rubrik leichte bis normale Verschmutzung", sagt Hans-Peter Brix. "Nur für sehr schmutzige Wäsche brauchen Sie wirklich mehr Pulver." Die auf der Packung angegebenen Mengen gelten für eine Trommelfüllung von 4,5 bis 5 Kilogramm. Liegt weniger Wäsche in der Trommel, kann die Waschmittelmenge reduziert werden.
 
Beim Waschprogramm nennt der Fachmann die Devise: lieber lang als kurz. "Kurzprogramme verbrauchen vergleichsweise viel Wasser und Energie", erläutert Brix. "Außerdem können manche Waschmittel in der kurzen Zeit nicht ihre volle Reinigungskraft entfalten." Besser ist da ein langes Waschprogramm. Denn optimale Waschergebnisse hängen von vier Faktoren ab: Zeit, Temperatur, Waschmittel und Mechanik. Ein Mehr oder Weniger bei einem Faktor lässt sich nur durch Änderung der anderen Faktoren ausgleichen.
 
"Generell verzichten sollten Sie auf Weichspüler", rät Hans-Peter Brix. Denn die machen die Wäsche nicht sauberer, belasten aber die Gewässer. Die Wasserenthärter in den Waschmitteln seien völlig ausreichend, um die Wäsche tragbar weich zu machen. Wer hauptsächlich bei niedrigen Temperaturen wäscht, sollte aber hin und wieder ein 60-Grad-Programm mit weißer Wäsche einlegen. Das hält die Waschmaschine frei von Keimen und Gerüchen. Und, so Brix abschließend: "Öffnen Sie Maschinentür und Dosierschublade, wenn die Maschine nicht läuft."
 

Serie (1): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (1): Wie funktioniert eigentlich...... ein Atomkraftwerk? Über Atomkraft wird viel diskutiert. In unserer neuen Serie "Wie funktioniert eigentlich...?" erklären wir die Funktion von Dingen, die im Strommarkt wichtig sind. Den Auftakt machen die Atomkraftwerke. weiter

Serie (2): Wie funktioniert eigentlich....

Serie (2): Wie funktioniert eigentlich....... die CO2-Lagerung? Das klimaschädliche Gas soll lagerfähig gemacht und in Endlagern untergebracht werden. Schwierig jedoch ist die Umsetzung. weiter

Serie (3): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (3): Wie funktioniert eigentlich...

...die Energiesparlampe? Energiesparlampen haben technisch nichts mit herkömmlichen Glühlampen zu tun. Deren Funktion ist simpel. Energiesparlampen sind eher Verwandte der Leuchtstoffröhren.

weiter

Serie: (4): Wie funktioniert eigentlich...

Serie: (4): Wie funktioniert eigentlich...
...Solarenergie?
Sonnenenergie nutzt die Energie der Sonne und ist damit saubere Energie aus einer nicht versiegenden Quelle. Oft werden unter "Solar" die Photovoltaik und die Sonnen-kollektoren zusammengeworfen, was aber falsch ist.
weiter

Serie (5): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (5): Wie funktioniert eigentlich......eine Wämepumpe? Diese Pumpen nutzen Unterschiede in der Temperatur und wandeln sie in Wärme um. Dabei gibt es verschiedenen Formen. weiter

Serie (6): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (6): Wie funktioniert eigentlich......ein Wasserkraftwerk? Sie nutzen alle die Bewegungsenergie des Wassers, es gibt aber viel unterschiedliche Typen. weiter

Serie (7): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (7): Wie funktioniert eigentlich...... ein intelligenter Stromzähler? Und was ist an ihm intelligent? Die auch "Smart Meter" genannten Zähler sind zwar nicht wirklich schlau, geben dem Benutzer aber viele neue Stromspar-Möglichkeiten. weiter

Serie (8): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (8): Wie funktioniert eigentlich...
... eine Batterie? Und wie ein Akku?
Die Funktion von Batterie und Akku basiert zwar auf dem gleichen Prinzip, doch der Akku weiß es cleverer zu nutzen.
weiter

Serie (9): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (9): Wie funktioniert eigentlich...
... das Stromnetz? Weit über eine Million Kilometer lang ist das deutsche Stromnetz. Aber wie funktioniert das? Wir verfolgen den Weg des Stroms vom Kraftwerk zum Verbraucher.
weiter

Serie (10): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (10): Wie funktioniert eigentlich......ein Kohlekraftwerk? Seit Beginn des 18. Jahrhunderts nutzen Menschen Kohle als Energieträger. Doch wie genau? Und wie lange noch? weiter

Serie (11): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (11): Wie funktioniert eigentlich...
... ein Elektromotor?
Neuheit Elektromotor? Nein, denn bereits vor 100 Jahren beherrschte er die Straßen – bis der Ottomotor ihn vertrieb. Seit Jahren steigende Benzinpreise machen ihn jetzt wieder interessant.
weiter

Serie (12): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (12): Wie funktioniert eigentlich......eine LED? Licht emittierende Dioden produzieren Licht - haben aber sonst nichts mit Glühlampen oder Energiesparlampen zu tun. Sie nutzen vielmehr die Schwäche eines unserer Sinnesorgane: die des Auges. weiter

Serie (13): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (13): Wie funktioniert eigentlich...... statische Aufladung? Wer kennt das nicht? Einmal kurz mit den falschen Schuhen über den Teppichboden gelaufen und an der nächsten Türklinke bekommt man eine „gewischt“. Aber warum? Im 13. Teil unserer Reihe „Wie funktioniert eigentlich...?“ gehen wir dem physikalischen Phänomen auf den Grund. weiter

Serie (14): Wie funktionierte eigentlich...

Serie (14): Wie funktionierte eigentlich...
...die Elektrifizierung?
 
Elektrifizierung, das ist die Entwicklung der Elektrizität von den Anfängen bis zum heutigen Stand der Technik. Aber wie hat das angefangen?
weiter