Schiefergas: Welche Gefahren birgt die Energiequelle?

Viele Hoffnungen werden mit dem unkonventionellen Energieträger Schiefergas verbunden. Aber die Förderung von Schiefergas birgt auch Gefahren, die man möglicherweise aufgrund der großen Euphorie bislang übersieht. Welche das sind, erfahren sie von Gastipp.de.

Der Schiefergas-Boom in den USA, der das Land zum größten Gasproduzenten der Welt aufsteigen ließ, muss nicht ohne Weiteres in Europa wiederholbar sein: Im Weg stehen vor allem ökologische Aspekte. Die Förderung von Schiefergas führt zu großen Mengen an verschmutztem Grundwasser, außerdem können bei der Sprengung der Gesteinsschichten Chemikalien ins Grundwasser gelangen. Weil Wasser in den USA ein reichlich vorhandenes Gut ist, ist die Wasserverschmutzung dort nur ein geringes Problem, in Europa und Asien könnte sich die Lage allerdings anders darstellen.

Daneben ist die Förderung von Schiefergas sehr flächenintensiv. Um für eine kontinuierliche Schiefergas-Produktion zu sorgen, müssen immer neue Gesteinsschichten erschlossen und gesprengt werden, was die Zerstörung großer Flächen bis hin zu ganzen Landstrichen mit sich bringt. Die USA können dies aufgrund ihres großen, relativ dünn besiedelten Kontinents verkraften. Ob die Bürger im dicht besiedelten Europa große Siedlungsflächen aufgeben wollen, muss dagegen in Frage zu gestellt werden.

Zusätzlich zu diesen Unwägbarkeiten können sicherlich auch die strengen gesetzlichen Umweltauflagen in Europa zum Spielverderber werden. Auch die sind in den USA um einiges laxer. So dürfen Schiefergas-Forscher dort sogar unter amerikanischen Städten bohren, wie „Spiegel Online“ berichtet. In Deutschland wäre dies undenkbar.

Diese Umstände führen dazu, dass es vorerst keine Investitionssicherheit für Energiekonzerne in Europa gibt. Konzerne, die im Schiefergas-Geschäft groß rauskommen wollen und viel Geld investieren gehen deshalb vorerst ein nicht geringes finanzielles Risiko ein. 
 

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