Wie viel Umweltschutz steckt in den Strompreisen?
Öko-Gesetze wirken sich auf die Strompreise aus |
Im November letzten Jahres haben Bundestag und Bundesrat eine Novelle des Gesetzes für den Vorrang Erneuerbarer Energien (kurz EEG) verabschiedet. Nach dem Vorbild des EEG soll, geht es nach der SPD, noch dieses Jahr auch ein Wärmegesetz verabschiedet werden, welches umweltfreundliche Heiztechniken und Fernwärme zusätzlich fördert. Außerdem gibt es bereits das "Gesetz zum Schutz der Stromversorgung mit umweltfreundlichen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen" (KWK-G), welches den Ausbau der KWK vorantreiben will.
In diesen Gesetzen sind Abgaben festgelegt, deren Erlös zur Förderung der Erneuerbaren Energien und der KWK eingesetzt wird. Diese Kosten werden auf die Privatverbraucher umgelegt. Wie stark sie sich auf die Stromrechnung auswirken, bleibt jedoch relativ intransparent: Kunden im Allgemeinen Tarif bekommen die Umlagen nicht gesondert ausgewiesen. Der Verband der Elektrizitätswirtschaft (VDEW) beziffert den Anteil der EEG-Umlage am Brutto-Strompreis von 2006 auf durchschnittlich 4 Prozent.
Im Folgenden erfahren Sie genauer, wie sich die Abgaben für die Kraft-Wärme-Kopplung und die Erneuerbaren Energien sowie die Ökosteuer auf den Strompreis auswirken. Außer den Umweltabgaben bestimmen Mehrwertsteuer, Energiesteuer (Stromsteuer), die Netznutzungsentgelte, die Konzessionsabgabe und die Stromerzeugungskosten bzw. der Stromkauf den Strompreis. Diese weiteren Komponenten werden in einem anderen Stromtip-Ratgeber ausführlich dargestellt. Wie die Gesetze funktionieren Das EEG und das KWKG verpflichten die Netzbetreiber dazu, EE-Anlagen und KWK-Anlagen an ihr Netz anzuschließen und den in diesen Anlagen erzeugten Strom abzunehmen. Normalerweise trifft dies den Netzbetreiber, dessen Netz der Anlage am Nächsten liegt. Er muss sein Netz für die Anlage ausbauen, soweit dies "wirtschaftlich zumutbar" ist. Ist das Netz technisch für die Aufnahme nicht geeignet, muss der Betreiber des nächstgelegenen Netzes einer höheren Spannungsebene einspringen. Außerdem regeln die Gesetze die Höhe der Vergütung, welche die Netzbetreiber für den eingespeisten Strom zahlen müssen. Damit soll sicher gestellt werden, dass Anlagen, die mit KWK funktionieren oder Strom aus regenerativen Quellen erzeugen, kostendeckend arbeiten können und somit der Anreiz, mehr solcher Anlagen zu bauen, verstärkt wird. Außer diesen Abgaben auf umweltfreundliche Erzeugungstechnologien gibt es die so genannte "Ökosteuer", welche den Energieverbrauch generell besteuert und so zu größerer Energieeffizienz und zum Energiesparen anregen soll. Sie existiert seit 1999 und wurde als Einstieg in eine ökologische Steuerreform konzipiert. Die Einnahmen aus der Ökosteuer fließen überwiegend in die öffentlichen Rentenkassen.