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Eine Wechsel-Odyssee
Eine Wechsel-Odyssee
Im Februar 2000 versuchte ich zum ersten Mal, meinen Stromanbieter zu wechseln - der "Neue" waren die Stadtwerke Lichtenstein, die den Strom wiederum von der Fortum Energie GmbH bezogen. Nach der Vertragsunterzeichnung buchte nicht nur der "Neue", sondern auch der bisherige, die Energieversorgung Sachsen Ost (ESAG), mit großem Fleiß Stromabschläge von meinem Konto ab. Daran änderte sich trotz persönlicher Vorsprachen und e-mails nichts. Ich entzog daher der ESAG am 25.5. 2000 die Berechtigung, Beträge von meinem Konto per Lastschrift einzuziehen, worauf diese mir mit Schreiben vom 24.7. 2000 antwortete, ich solle in Zukunft auf ihr Konto bar einzahlen. Dies lehnte ich per Fax mit Hinweis auf den bestehenden Vertrag mit Fortum ab.
Es folgte eine Serie von Mahnungen der ESAG, die ich stets mit einem Fax beantwortete, daß ich nichts zahlen werde, da ich den Stromanbieter gewechselt hätte. Am 30.8. 2000 wollte mir die ESAG einen Netzanschluß- und Nutzungsvertrag andrehen, diesen sollte ich laut Fortum in den Papierkorb werfen, da diese Verträge mitnichten zwischen Endabnehmer und ESAG, sondern zwischen ESAG und Fortum abzuschließen seien. Es gingen weitere Drohbriefe der ESAG mit Mahnungen ein, so daß ich Fortum zum Jahresende 2000 ein Ultimatum stellte, mir endlich einmal schriftlich die Vertragslage mit der ESAG darzulegen. Die ESAG argumentierte weiterhin, da kein Stromdurchleitungsvertrag zustande gekommen sei, sei ich weiterhin ihr Kunde. Fortum hatte inzwischen gegen die ESAG geklagt und mir ein Gerichtsurteil vom 15.12.2000 zugänglich gemacht, worin der ESAG auferlegt wurde, ihre Mahnungen gegenüber wechselwilligen Kunden zu unterlassen, widrigenfalls deren Geschäftsführer mit 2 Jahren Ordnungshaft bzw. mit 500.000,- DM Geldstrafe zu rechnen habe.
Nachdem ab Januar 2001 endlich ein Stromdurchleitungsvertrag zwischen ESAG und Fortum zustande gekommen war, rächte sich die ESAG mit erhöhten Preisforderungen für die Stromdurchleitung, so daß ich im Mai 2001 zu best Energie wechseln wollte. Durch die destruktive Haltung der ESAG kam dieser Wechsel erst zum 20.6.2002 zustande, hier aber mit dem Unterschied, daß ich mich als Endkunde um gar nichts kümmern mußte und von best Energie vorbildlich und regelmäßig schriftlich über den aktuellen Stand informiert wurde. Best Energie mußte dann wegen gestiegener Kosten, u.a. durch die Ökosteuer, die Tarife erhöhen geriet dann wohl auch wegen anderer Probleme in ernste Schwierigkeiten.
So suchte ich im November 2002 im Internet also wieder nach einem günstigen Anbieter und geriet an Yello-Strom. Wie groß war jedoch meine Überraschung, als sich meine lieben Freunde von der ESAG trotz Vertragsabschluß mit Yello-Strom am 15.4.2003 wieder bei mir meldeten und Stromgebühren kassieren wollten. Ich rief also bei der ESAG an, was das soll, der Hotline-Mitarbeiter eierte hilflos herum und versprach einen Rückruf, der nie erfolgte.
Also forderte ich die ESAG mit Hinweis auf das o.g. Gerichtsurteil schriftlich auf, ihre erneuten Mahnungen zu unterlassen und fragte gleichzeitig bei Yello Strom wegen der Vertragslage an. Yellos Reaktion war unter aller Würde. Auf schriftliche und e-mail-Mahnungen erhilet ich keine Antwort und an der Telefonhotline erlebte ich unfreundliche, inkompetente Mitarbeiter - bis eines Tages einer Hotline-Mitarbeiterin ein Lapsus passierte und sie mir aus ihrer Computer-Datenbank den Grund des erneuten Ärgers vorlas: Im Stadtgebiet von Dresden teilen sich zwei Firmen die Einflußgebiete - meine Freunde von der ESAG und die Dresdner Stadtwerke (DREWAG)! Und die Experten von Yello hatten die Stromdurchleitung bei der für mich nicht zuständigen DREWAG beantragt! Ein Fehler, der so einem bekannten Unternehmen wie Yello nicht passieren dürfte.
Ich mußte mich also zähneknirschend bei der ESAG entschuldigen und dieser für den bis 1.7.2003 bestehenden vertragslosen Zustand den Strom bezahlen. Mit Schreiben vom 28.4.2004 jammert Yello, sie müßten die Preise erhöhen, was ich bei einem derart "hervorragenden" Kundendienst am liebsten mit sofortigem Wechsel zu einem anderen Anbieter bestraft hätte. Leider sind die bisher eingeholten Angebote nicht günstiger, ich werde aber trotz möglicherweise wieder auftretenden Problemen die nächste Gelegenheit nutzen, mir einen anderen Anbieter zu suchen.
Die ESAG hatte übrigens die Frechheit besessen, mir ein Schreiben zu schicken, sie hätten gehört, daß mein jetziger Stromanbieter die Preise erhöht hätte, ob ich denn nicht zu ihnen zurückkehren wolle, worauf ich ihnen antwortete, daß sie sich solche Schreiben sparen können, weil diese wegen ihrer o.g. unfreundlichen Haltung sofort in den Papierkorb wandern.
Helmut Böhme, 20. Juni 2004
Inhaltsverzeichnis
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