Blauer Engel, Energy Star und TCO-Label

Der Blaue Engel
Mit dem Blauen Engel werden neben vielen anderen Produktgruppen auch Computer und andere Bürogeräte ausgezeichnet. Die Kriterien legen das Umweltbundesamt und das Deutsche Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung (RAL) gemeinsam fest. Sie gehen weit über den reinen Stromverbrauch hinaus, denn auch Schadstoffarmut, Lärmemmission sowie die Umweltkosten von Produktion und Entsorgung fließen in die Bewertung ein.
 
Das wesentliche Kriterium eines gekennzeichneten Produktes geht aus dem Text auf dem Label hervor. Nur Computer, die einen geringen Stromverbrauch aufweisen und aus Materialien bestehen, die leicht der Wiederverwertung zugeführt werden können, dürfen sich mit der Umschrift "Der Blaue Engel, weil energiesparend und recyclinggerecht" schmücken.
 

 

Hinter dieser Formulierung verbergen sich folgende Anforderungen: So darf ein Blauer-Engel-PC im Bereitschaftsmodus höchstens fünf Watt verbrauchen. Vergleichbar ausgestattete Rechner ohne Umweltzeichen fressen in diesem Zustand ein mehrfaches an Strom: Computer etwa, die mit dem Energy-Star ausgezeichnet sind, benötigen im Bereitschaftsmodus bis zu 30 Watt. Und: Mehr als 70 Prozent des jährlichen Stromverbrauchs von PCs entstehen im Leerlauf.
 
Energy Star
Mit dem Energy Star werden relativ energiesparende Bürogeräte ausgezeichnet. Er gilt für Computer, Bildschirme, Spielkonsolen, Drucker, Fax-Geräte, Kopierer, Scanner und Multifunktionsgeräte. Aufgrund seiner veralteten Grenzwerte stellt er jedoch kein echtes Kaufkriterium mehr dar - die meisten Grenzwerte stammen aus dem Jahr 2006. Nur für Computer und Laptops wurden die Grenzwerte kürzlich verschärft.
 
Es geht auf eine Initiative der amerikanischen Umweltbehörde (EPA) zurück. In den USA ist es seit 1993, in der EU seit 2002 offiziell anerkannt. Die Deutsche Energie-Agentur (dena) koordiniert die Umsetzung des Energy Star Programms auf nationaler Ebene.
 
Grundlage für die Vergabe des Labels ist der Standby-Verbrauch. Der Energy Star ist ein freiwilliges Kennzeichen; wenn sich ein Hersteller dafür angemeldet hat, muss er allerdings die festgelegten Grenzwerte auch einhalten.
 
Ein weiteres EU-Label, die Euroblume, kennzeichnet ebenfalls umweltfreundliche Produkte. Für energieverbrauchende Produkte wird sie jedoch bisher kaum angewandt.
 
TCO-Label
Das TCO-Label wird vonTCO Development vergeben, einem vom Dachverband der schwedischen Angestelltengewerkschaften (TCO) gegründeten Unternehmen. Es ist spezialisiert auf Büroausstattung. Neben dem Energieverbrauch fließen auch Kriterien wie Emissionen, Ergonomie, Umweltverträglichkeit (Schadstoffvermeidung) und Wiederverwertbarkeit (Recyclingfähigkeit) in die Prüfung der Geräte ein.
 
Tatsächlich ist das TCO-Label insbesondere im Hinblick auf die strengen Vorgaben für elektromagnetische Strahlung bedeutsam. Für den Stromverbrauch im Standby-Modus, auch bei TCO das zentrale Energiesparkriterium, gelten für das TCO’99-Label jedoch nur die Grenzwerte des Energy Star. Deshalb gilt auch hier, mit TCO’99 ausgezeichnete PCs haben lediglich einen durchschnittlichen Energieverbrauch, gemessen am aktuellen Stand der Technik.
 
Die Anforderungen des Labels werden regelmäßig verschärft. Zur Orientierung der Verbraucher steht hinter dem Zeichen die jeweilige Jahreszahl. Der aktuelle Stand: Das TCO'92 ist ausgelaufen. TCO'95 und TCO'99 wurden von TCO'03 Displays, TCO'05 Notebooks und TCO'05 Desktops abgelöst. In Deutschland tragen bisher fast ausschließlich Monitore das Zeichen, haben sich aber hier zu einem wichtigen Einkaufskriterium entwickelt.
 

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