Erneuerbare Energien - Wasserkraft
Wasserkraft

Weltweit werden knapp 18 Prozent der elektrischen Energie mit Wasserkraftwerken erzeugt. Norwegen deckt fast seinen gesamten Elektrizitätsbedarf mit Wasserkraft, Brasilien rund 80 Prozent. In Österreich beträgt die Wasserkraftquote rund 55 Prozent, in Deutschland dagegen nur 5 Prozent. Voraussetzung für die Wirtschaftlichkeit von Wasserkraftwerken sind entweder sehr wasserreiche Flüsse oder solche mit großen Steigungen.
Ein großer Nachteil ist der Eingriff in die Natur, der mit dem Bau von Wasserkraftwerken einher geht. Natürliche Flusslandschaften werden zerstört, und damit der Lebensraum vieler Menschen, Tiere und Pflanzen. Immer wieder werden ganze Dörfer umgesiedelt, um einer Talsperre zu weichen – ein besonders spektakuläres Beispiel ist der Drei-Schluchten-Staudamm in China, der fast zwei Millionen Menschen dazu zwingt, ihre Städte und Dörfer aufzugeben. Auch können Kraftwerksunglücke Katastrophen auslösen, wie Flutwellen, stauseebedingte Erdbeben oder Dürren, wenn aus großen Stauseen in heißen Sommern große Mengen Wasser verdunsten.
Die ökologischen Vorteile der Wasserkraft, die es dennoch erlauben, sie unter die umweltfreundlichen Stromerzeugungstechnologien zu zählen, sind ihre Emissionsarmut, ihre Nachhaltigkeit und – bei kleineren Staudammprojekten – ihr im Vergleich zu fossilen Brennstoffen geringerer Landschaftsverbrauch. Auch Gezeitenkraftwerke sind Wasserkraftwerke. Da sie jedoch nur mit einem extremen Tidenhub wirtschaftlich arbeiten, spielen sie keine nennenswerte Rolle bei der Stromerzeugung.