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Der Gasmarkt in Deutschland


Obwohl der Gasmarkt rechtlich seit 1998 für den Wettbewerb geöffnet ist, spüren die Privatverbraucher davon bisher wenig. Komplizierte Netzzugangsregelungen, unübersichtliche 19 Marktbereiche und lokale Angebotsmonopole machen es alternativen Anbietern bisher kaum möglich, mit den lokalen Ex-Monopolisten zu konkurrieren.

Zuletzt hatte eine vom Bundeskartellamt veröffentlichte Liste für Aufsehen gesorgt, die regionale Preisunterschiede von bis zu 60 Prozent zwischen den Gastarifen offen legt.



Seither brummt die Debatte um Marktanalysen, Problemdiagnosen, Schuldzuweisungen und zu ergreifende Maßnahmen, um die Unregelmäßigkeiten auf dem deutschen Gasmarkt zu beseitigen. Sind die Gaspreise in Deutschland zu hoch? Ist die komplizierte Netzstruktur schuld? Wann werden auch Privatkunden die Wahl zwischen verschiedenen Gaslieferanten haben? Die Stromtip-Redaktion hat in diesem Ratgeber für Sie übersichtlich zusammengestellt, wie das Gasnetz und die Gasversorgung funktionieren und was das für den Gashandel und seine Entmonopolisierung bedeutet.

Komponenten des Gaspreises
Wie diese Preisunterschiede zustande kommen, darüber gibt es verschiedene Aussagen. Grundsätzlich setzt sich der Gaspreis aus Steuern und Abgaben und den Kosten des Gasbezugs vom Vorlieferanten, den Kosten für Vertrieb und Abrechnung, der Marge sowie den Netzkosten zusammen. Bei den wenigsten dieser Posten ist aber nachvollziehbar, welchen Anteil sie am Endverbraucherpreis haben. Die wenigsten Gasversorger haben bisher ihre Kalkulationen offen gelegt.

Ein Gutachten des Bremer Energie-Instituts vom Frühjahr 2006 kommt zu dem Ergebnis, dass ungefähr die Hälfte des Gaspreises für Haushaltskunden, die von einem lokalen Versorger beliefert werden, die Gasbezugskosten dieses Versorgers ausmachen. 25-28 Prozent entfielen auf Steuern und Abgaben und 18 Prozent auf die Kosten für die regionalen und lokalen Gasverteilungsnetze. Der Anteil der Stadtwerke am Preis belaufe sich damit durchschnittlich auf rund 22 Prozent.

Eigentlich lassen sich also nur über den Teil "Steuern und Abgaben" verbindliche Aussagen machen. Er setzt sich aus der Mehrwertsteuer, der Erdgassteuer und der Konzessionsabgabe zusammen. Die Steuern liegen bundesweit gleich hoch, während die Konzessionsabgabe in Cent pro KWh von den Kommunen festgelegt wird und je nach Abgabemenge variieren kann. Ebenfalls aus der Bremer Studie stammt die Berechnung, die Steuerbelastung der privaten Erdgasverbraucher habe sich seit Anfang 1990 mehr als verdreifacht.

Laut Bundeskartellamt sind vor allem die Netzgebühren aufgrund "struktureller Unterschiede" schwer zu vergleichen. Je nach Alter, Komplexität, technischem Stand und Größe des Netzes können die Kosten dafür ganz unterschiedlich ausfallen. Auch die Anteile von Kraftwerksgas (Gas zur Fernwärme- oder Stromproduktion), Gas für Industriekunden oder für Heizgas spielen eine Rolle. Auf die Beschaffenheit des Gasnetzes und seine Kostenfaktoren geht der folgende Teil des Ratgebers näher ein.

Die Gasbeschaffungskosten sind auf Fernlieferanten-Ebene prinzipiell ebenfalls für alle Versorger gleich, denn der Gasimportpreis ist an den Ölpreis gekoppelt. Wie hoch die Preise tatsächlich sind, ist aber in vertraulichen langfristigen Lieferverträgen festgelegt, und auch über ihre unternehmensinternen Kosten reden die Gasversorger nicht gern.

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