Lizenz zum Energie sparen?
Intelligente Stromzähler für weniger Stromverbrauch
Das Bundeswirtschaftsministerium betont, die neuen Stromzähler helfen in erster Linie Energie zu sparen. über eine höhere Transparenz beim Stromverbrauch sollen die Haushalte einen Anreiz bekommen, im Jahr 2016 neun Prozent Energie weniger zu verbrauchen als heute. Auch die Autoren der "eEnergy"-Studie sehen im Haushaltsbereich Einsparpotenziale von etwa 9,5 TWh pro Jahr, wenn die Verbraucher ihren tatsächlichen Energieverbrauch zeitnah einsehen könnten. Wer ständig kontrollieren kann, wann wieviel Strom durch die Leitungen fließt, kommt Stromfressern im eigenen Haushalt auf die Spur und schaltet sie ab, lautet ein oft gebrauchtes Argument für die elektronische Verbrauchserfassung.
Auch bei EnBW stellt man fest, die Nutzer interessieren sich vor allem für die Verbrauchsdaten einzelner Geräte. Sie wollen Stromfresser identifizieren und nach Möglichkeit austauschen, entsprechend gefällt den meisten Testkunden, das sie mit Hilfe der Verbrauchskurven Veränderungen im Haushalt durchsetzen konnten, um ihren Stromverbrauch zu senken. Doch mit der bisherigen Technik des Stromzählers sind diese Daten nur indirekt generierbar – indem man auf dem Computerbildschirm die Verbrauchskurve verfolgt, während man die verschiedenen Geräte ein- und ausschaltet. Entsprechend wünschen sich die "Pioniere" vor allem noch individuellere "Einzelgeräte-Informationen", nennt Leder ein wichtiges Feedback.
Wunsch nach monatlicher Rechnung
Wie eine gemeinsame Studie von IBM und dem Zentrum für Evaluation und Methoden der Universität Bonn ergab, wünschen sich 70 Prozent der deutschen Stromverbraucher eine monatliche Rechnung. ähnliches fordert auch die EU-Effizienzrichtlinie. Sie verpflichtet die Stromversorger, ihren Kunden Vergleichsdaten zur Verfügung zu stellen. Privatkunden sollen problemlos ihren gegenwärtigen Verbrauch dem Energieverbrauch im selben Zeitraum des Vorjahres gegenüberstellen können. Das könnte heißen, eine vierköpfige Familie bekäme auf einer übersicht angezeigt, wie viel Strom ein durchschnittlicher Vierpersonenhaushalt benötigt. Dadurch, so lautet die Hoffnung, werden die Verbraucher angespornt, den eigenen Energieverbrauch zu kontrollieren und zu senken. Solche Dienste können eigentlich nur ohne großen Aufwand angeboten werden, wenn es einen elektronischen Zähler gibt.
Stromdieben auf der Spur
Der italienische Stromkonzern ENEL nennt zudem Stromdiebstahl als die wichtigste Motivation, die neuen Stromzähler anzuschaffen. Die ständige überwachung des Stromverbrauchs durch die funkenden Zähler erleichtert es, die Stellen zu finden, wo elektrische Energie unbezahlt aus dem Netz verschwindet – so kommt ENEL nun Stromdieben leichter auf die Spur.
Die Zähler selbst sind energieeffizient
Eine gute Nachricht zum Schluß: Die elektronischen Zähler verbrauchen weniger Strom als ihre elektromechanischen Vorläufer. Ein klassischer Drehstromzähler verbraucht zwischen 30 und 90 kWh/Jahr. Wie Hans-Jochen Luhmann im Juli 2007 im Branchenmagazin "Energie und Management" schreibt, benötigt ein elektronischer Stromzähler bis zu zwei Drittel weniger Energie. Bei 44 Mio. Haushaltskunden summiert sich allen der Einspareffekt bei den Messgeräten auf 900 bis 2.500 GWh pro Jahr.