Nachteile der elektronischen Zähler
Verbraucher müssen ihr Verhalten ändern
EnBW animiert seine Pionierkunden mit einem Zweitarif, ihren Stromverbrauch in der Höchstlastzeit zu senken und in die Schwachlastzeit zu verschieben. Erste Rückmeldungen zeigen, dass viele Kunden dieses Einsparpotential nutzen. "Jetzt optimieren wir unseren Sparstromanteil durch einen Timer, der die Geräte steuert“, berichtet etwa ein Testkunde. Andererseits fühlen sich viele nicht in der Lage, ihren Stromverbrauch völlig umzukrempeln. Einer erklärt, der Zweitarif bringe ihm nicht viel, denn er werde "jetzt nicht das Kochen auf die Abendstunde oder das Wochenende verlegen". Ein Fazit der EnBW-Sprecherin Leder: Die Verhaltensänderung stoße oft an Grenzen – sowohl von Sachzwängen als auch von akzeptierten Verhaltensroutinen.
Neue Unübersichtlichkeit
Wenn die Stromtarife sich ähnlich wie die Telefontarife entwickeln, droht auch eine vergleichbare Unübersichtlichkeit. Die Flexibilität ist nämlich –wie bei den Telefontarifen – vor allem für Kunden interessant, die über das eigene Verbrauchsverhalten gut informiert sind und es zudem weitgehend kontrollieren können. Wer dagegen Stromverbrauch zu Spitzenlastzeiten nicht vermeiden kann oder einfach einen über den Tag relativ konstanten Stromverbrauch hat, muss mit der flexiblen Abrechnung oft tiefer in die Tasche greifen als mit dem alten Einheitstarif. Deshalb müsste jeder seinen Stromverbrauch sorgfältig prüfen, der in einen vermeintlich günstigeren zeitabhängigen Tarif wechseln will.
Stromsperre: Schnell und unbürokratisch
Wenn Unternehmensberater die neuen Stromzähler propagieren, weisen sie ihre Kunden – in diesem Falle die Stromversorger - noch auf ganz andere Möglichkeiten der elektronischen Datenerfassung hin: Die Zähler können aus der Ferne ein- und ausgeschaltet werden. Das bedeutet einerseits, bei einem Einzug müssen die Kunden nicht mehr lange warten, bis Strom aus der Steckdose kommt. Umgekehrt kann das Unternehmen bei Zahlungsverzug viel schneller und problemfrei den Strom ausschalten, ohne dass die Kunden sich groß wehren können. Alle Stromanbieter verweisen in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen darauf, ab einem gewissen Fehlbetrag auf dem Kundenkonto sei man berechtigt, den Strom abzustellen. Von dieser Möglichkeit könnten sie häufiger und weniger kompromissbereit Gebrauch machen, wenn die Stromsperre einfacher wird.
Datenübertragung selten sicher
Einen gewichtigen Nachteil hat die elektronische Datenübertragung doch: Powerline, das meist genutzte übertragungssystem der intelligenten Zähler, gilt als nicht besonders sicher. Betrügern wäre es möglich, die Stromverbrauchsdaten der Verbraucher abzufangen.