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Warum überhaupt Nachtspeicherheizungen?


Lang ist’s her, doch in den 50er und 60 Jahren des vorigen Jahrtausends galt eine Nachtspeicherheizung als die ideale Lösung vieler Probleme. Folgerichtig gab es auch eine politisch gewollte Subventionierung des Nacht- bzw. Heizstroms. Das ist vorbei: Auf Grund der ökologischen Nachteile der Nachtstromheizungen ist zum 31.12.2006 die Steuerermäßigung für Heizstrom zum Betrieb von Nachtspeicherheizungen, die vor dem 1. April 1999 installiert wurden, ausgelaufen.

Denn Heizstrom ist ökologisch nicht unbedingt sinnvoll, zumindest in Deutschland. Heizstrom muss ziemlich aufwendig hergestellt werden, und die hierzulande eingesetzten Kraftwerke erreichen nur einen Wirkungsgrad von rund einem Drittel. Mit anderen Worten: Weit über die Hälfte der Energie geht allein bei der Stromproduktion flöten. Moderne Kraftwerke, die Heizenergie herstellen, erreichen dagegen schon einen Wirkungsgrad von über 70, teils über 80 Prozent.

Das gleiche Problem haben übrigens auch die jetzt hoch gelobten Elektroautos. Mit zunehmendem Einsatz von erneuerbaren Energien wird sich das ändern, jedoch dauert das noch. So muss jeder Besitzer einer Nachtspeicherheizung mit ernüchternden Fakten leben. Nach Angaben von klima-sucht-schutz.de emittieren Nachtspeicherheizungen im Vergleich zu einer Gasbrennwertheizung das 3,6fache an CO2. Gegenüber Holzpellets ist es gar das 13fache.

Dass die Nachtspeicherheizungen früher so populär waren, hat denn auch Gründe aus dieser Zeit. Als die Schlote der Stahlwerke noch rauchten, wollte man zum Beispiel im Ruhrgebiet wenigstens auf die Abgase der Heizungen in den Städten verzichten, „rauchfreie Stadt“ hieß das damals. Auch darf man nicht vergessen, dass die Alternative vor 50 Jahren unter anderem Kaminöfen waren. Kohleschleppen, die geringen Investitionen im Vergleich zu einem wassergefüllten System und der tatsächlich geringe Wartungsaufwand der Elektrospeicherheizungen waren gute Gründe.

Und nicht zu vergessen das wirtschaftliche Interesse der Energieunternehmen. Nachts fällt der Stromverbrauch stark ab. Kraftwerke, die um 17.00h noch auf volle Leistung liefen, produzieren dann überflüssigen Strom. Doch Kraftwerke lassen sich nicht so einfach herunterfahren. Mit dem „billigen“ Nachtstrom fand sich eine ideale Gelegenheit, den Strom doch noch loszuschlagen. Dieser Gedanke steckt auch heute noch hinter den intelligenten Stromzählern. Der Stromverbrauch soll in die nachfrageschwachen Zeiten ab 20.00 Uhr gelegt werden, dann entstehe auch keine Stromlücke.

Was tun, wenn Sie trotzdem weiter mit Strom heizen müssen? Das erfahren Sie im dritten Teil unseres Artikels.

Serie (1): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (1): Wie funktioniert eigentlich...... ein Atomkraftwerk? Über Atomkraft wird viel diskutiert. In unserer neuen Serie "Wie funktioniert eigentlich...?" erklären wir die Funktion von Dingen, die im Strommarkt wichtig sind. Den Auftakt machen die Atomkraftwerke. weiter

Serie (2): Wie funktioniert eigentlich....

Serie (2): Wie funktioniert eigentlich....... die CO2-Lagerung? Das klimaschädliche Gas soll lagerfähig gemacht und in Endlagern untergebracht werden. Schwierig jedoch ist die Umsetzung. weiter

Serie (3): Wie funktioniert eigentlich...

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...die Energiesparlampe? Energiesparlampen haben technisch nichts mit herkömmlichen Glühlampen zu tun. Deren Funktion ist simpel. Energiesparlampen sind eher Verwandte der Leuchtstoffröhren.

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Serie: (4): Wie funktioniert eigentlich...

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...Solarenergie?
Sonnenenergie nutzt die Energie der Sonne und ist damit saubere Energie aus einer nicht versiegenden Quelle. Oft werden unter "Solar" die Photovoltaik und die Sonnen-kollektoren zusammengeworfen, was aber falsch ist.
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Serie (5): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (5): Wie funktioniert eigentlich......eine Wämepumpe? Diese Pumpen nutzen Unterschiede in der Temperatur und wandeln sie in Wärme um. Dabei gibt es verschiedenen Formen. weiter

Serie (6): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (6): Wie funktioniert eigentlich......ein Wasserkraftwerk? Sie nutzen alle die Bewegungsenergie des Wassers, es gibt aber viel unterschiedliche Typen. weiter

Serie (7): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (7): Wie funktioniert eigentlich...... ein intelligenter Stromzähler? Und was ist an ihm intelligent? Die auch "Smart Meter" genannten Zähler sind zwar nicht wirklich schlau, geben dem Benutzer aber viele neue Stromspar-Möglichkeiten. weiter

Serie (8): Wie funktioniert eigentlich...

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Die Funktion von Batterie und Akku basiert zwar auf dem gleichen Prinzip, doch der Akku weiß es cleverer zu nutzen.
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Serie (9): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (9): Wie funktioniert eigentlich...
... das Stromnetz? Weit über eine Million Kilometer lang ist das deutsche Stromnetz. Aber wie funktioniert das? Wir verfolgen den Weg des Stroms vom Kraftwerk zum Verbraucher.
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Serie (10): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (10): Wie funktioniert eigentlich......ein Kohlekraftwerk? Seit Beginn des 18. Jahrhunderts nutzen Menschen Kohle als Energieträger. Doch wie genau? Und wie lange noch? weiter

Serie (11): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (11): Wie funktioniert eigentlich...
... ein Elektromotor?
Neuheit Elektromotor? Nein, denn bereits vor 100 Jahren beherrschte er die Straßen – bis der Ottomotor ihn vertrieb. Seit Jahren steigende Benzinpreise machen ihn jetzt wieder interessant.
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Serie (12): Wie funktioniert eigentlich......eine LED? Licht emittierende Dioden produzieren Licht - haben aber sonst nichts mit Glühlampen oder Energiesparlampen zu tun. Sie nutzen vielmehr die Schwäche eines unserer Sinnesorgane: die des Auges. weiter

Serie (13): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (13): Wie funktioniert eigentlich...... statische Aufladung? Wer kennt das nicht? Einmal kurz mit den falschen Schuhen über den Teppichboden gelaufen und an der nächsten Türklinke bekommt man eine „gewischt“. Aber warum? Im 13. Teil unserer Reihe „Wie funktioniert eigentlich...?“ gehen wir dem physikalischen Phänomen auf den Grund. weiter

Serie (14): Wie funktionierte eigentlich...

Serie (14): Wie funktionierte eigentlich...
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Elektrifizierung, das ist die Entwicklung der Elektrizität von den Anfängen bis zum heutigen Stand der Technik. Aber wie hat das angefangen?
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