...die CO2-Lagerung, auch CCS genannt?
Die Idee hinter CCS ist einfach: Das klimaschädliche Gas CO2 soll lagerfähig gemacht und in Endlagern untergebracht werden, um so nicht in die Atmosphäre zu gelangen.Schwierig jedoch ist die Umsetzung.
CO2 gehört zu den Hauptverursachern des Treibhauseffekts und ist mitverantwortlich für die Erhöhung der Durchschnittstemperatur und somit auch für den Klimawandel. Der CO2-Ausstoß wächst stetig: Im Jahr 2006 waren es in Deutschland 878 Millionen Tonnen, was einer Steigerung von 0,6% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Weltweit betrug der Anstieg etwa 2 % auf 30.047 Millionen Tonnen. Knapp die Hälfte des globalen CO2-Ausstoßes wird von den G8-Ländern verursacht. CCS (Carbon Capture And Storage, etwa: Auffangen und Speichern des CO2) heißt die neue Technik, die CO2-Emissionen zwar nicht verringern, dafür aber sicherstellen kann, dass das in Kraftwerken entstehende CO2 nicht in die Atmosphäre gelangt.
Um CO2 lagern zu können, muss es zunächst abgeschieden, das heißt, von den übrigen bei der Stromerzeugung entstehenden Abfallprodukten getrennt werden. Hierfür stehen verschiedene chemische Verfahren zur Verfügung. Das technisch bisher ausgereifteste ist die Amin-Wäsche. Diese Stoffe nehmen das CO2 in sich auf und trennen es dadurch von den übrigen Abfallprodukten. Im zweiten Schritt werden diese chemischen Verbindungen erhitzt, das CO2 in konzentrierter Form wird wieder frei und kann eingelagert werden. Damit ein herkömmliches Kohlekraftwerk seinen Wirkungsgrad behält, ist jedoch ein bis zu 66% höherer Kohlebedarf vonnöten. Für solche Kraftwerke ist dieses Verfahren also nicht sinnvoll. Etwas besser geeignet sind kombinierte Gas- und Dampfkraftwerke, da diese von vorneherein einen höheren Wirkungsgrad haben. Mit dem beschriebenen Verfahren kann bis zu 95% CO2 abgeschieden werden.
Anschließend wird das CO2 mittels Pipeline, Bahn oder Schiff zu einer geeigneten Lagerstätte transportiert. In Deutschland kommen dafür neben alten Gasspeichern vor allem Gesteinsschichten wie ehemalige Erdöllagerstätten, salzhaltige Grundwasserleiter (Gesteinskörper mit Hohlräumen) oder Kohleflöze in Betracht. Daneben wird auch eine Lagerung in der Tiefsee untersucht.
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