Sehr weit fortgeschritten ist das Testfeld "alpha ventus" in der Nordsee vor Borkum. Testen konnte das Betreiberkonsortium hier tatsächlich, wenn auch unbeabsichtigt: Gerade ist bekannt geworden, dass sich die Baukosten um ein gutes Viertel um 61 auf rund 150 Millionen Euro erhöhen. Eigentlich sollte der Park im Sommer 2008 in Betrieb gehen. Doch Probleme mit Konstruktion und Wetter schieben die Fertigstellung wahrscheinlich um ein Jahr nach hinten. Die Betreiber wollten wegen der Schwierigkeiten eigentlich auf zwei der zwölf Windräder verzichten - doch der Oldenburger Energieversorger EWE wollte die ursprüngliche Plaung umsetzen und hat im Dezember die Anteile an der Projektgesellschaft erhöht, nun kann weitergebaut werden.
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Bei der Förderung der Offshore-Windparks sitzt auch die Bundesregierung im Boot. Das Bundesumweltministerium (BMU) hat sogar eine "Strategie für die Entwicklung der Windenergienutzung im Meer" entwickelt. In ihr ist auch der Naturschutz berücksichtigt. Das BMU hält 20.000 bis 25.000 MW installierte Leistung im Meer bis 2030 für möglich.
Klar ist: Die Nutzung der Windenergie wird weitergehen. Und die Nord- und Ostsee sind weltweit mit die begehrtesten Standorte für Offshore- Windparks, denn die Vorteile sind enorm: Erstens ist die Wassertiefe noch nicht so hoch, dass extreme technische Lösungen nötig wären. Der Wind bläst vergleichsweise regelmäßig, außerdem sitzen die Verbraucher ziemlich nah am Erzeuger - der produzierte Strom muss nicht allzuweit transportiert werden. Und schließlich: Es lohnt sich für Investoren, denn durch die in Nordeuropa vergleichsweise hohen Energiekosten verspricht sich Mancher eine gute Rendite.
(Stand: März 2009)