Offshore-Windparks: voll im Trend
Windparks im Meer zu bauen, liegt voll im Trend. Über 70 Projekte sind in Nord- und Ostsee geplant, fast täglich kommen Meldungen über neue Anlagen, den Fortschritt der Planungen oder Genehmigungsanfragen. Hier ein aktueller Überblick.
Stromproduzenten ziehen auf das Meer: Immer mehr Windparks sollen draußen vor dem Küsten errichtet werden. Die Vorteile liegen angeblich auf der Hand: Draußen weht der Wind nicht nur kräftiger, sondern auch konstanter. An Deutschlands Küsten sind viele gute Stellen an Land bereits mit Windrädern versehen - da bleibt nur der Schritt hinaus ins Meer. Allein in der Nordsee sind 65 Anlagen in verschiedenen Stadien der Planung und Genehmigung, allerdings ist davon tatsächlich nur einer (Enova Offshore Ems-Emden) in Betrieb. Die Ostsee kommt auch nicht davon: Hier sind 12 Anlagen geplant, in Betrieb ist ebenfalls nur eine (Rostock).
Umweltschützer sehen das kritisch: Die Auswirkungen auf die Seebewohner wie beispielsweise Wale könnten schwerwiegend sein. Der Lärm der Rotoren überträgt sich über das Wasser und stört die empfindlichen Sinne der Meeressäuger. Auch für Zugvögel könnte die Massenansammlung der Windräder zur tödlichen Falle werden.
In Deutschland ist für die Genehmigung von Offshore-Wiondparks das "Bundesamt für Seeschiffahrt und Hydrographie" (BSH) in Hamburg zuständig, welches auch die beiden oberen Grafiken veröffentlicht. Natürlich ist es ein Geschäftsgeheimnis, wer gerade was beantragt hat. Sicher ist jedoch: Die Planungen laufen auch Hochdruck. Informative Grafiken (siehe oben) zeigen darüber hinaus, was genehmigt ist oder was schon genehmigt ist. Bitte klicken: Großbildansicht Nordsee; Großbildansicht Ostsee. Unbedingt beachten: Die von uns hier gezeigten Grafiken des BSH werden laufend aktualisiert. Wer die jeweils aktuelle Version sehen möchte, sollte deshalb auf die Übersichtsseite des BSH klicken.
Klar ist: Bau und Planung von Windrädern im Meer sind ungleich aufwendiger als an Land. Die Funktion von Windrädern ist schnell erklärt und auch von Laien schnell zu verstehen. Tatsächlich jedoch führt der Schluss in die Irre, dass Windräder deshalb einfache Anlagen seien. Tatsächlich sind Reparatur und Wartung ein großes Thema. Deshalb hoffen die Planer, dass die neuen Windrad-Modelle wesentlich stabiler sind.
Hinzu kommt, dass die See nicht der ideale Ort für technische Anlagen ist: Das Salz oder der Wellenschlag setzen den Anlagen zu. Da zumindest in Deutschland die Anlagen wenig oder gar nicht von Land aus gesehen werden sollen, müssen die Planer weiter hinaus. Das wiederum bedeutet höhere Baukosten, von der notwendigen Anbindung an das reguläre Stromnetz mal ganz zu schweigen.