Unbedingt 112 rufen

Nun sollte umgehend der Notruf 112 abgesetzt werden. Denn gleich, wie kurz oder lang der Kontakt zum Strom bestanden hat, der Betroffene muss unbedingt ärztliche Hilfe erhalten. Auch wenn er nicht über Probleme klagt, können durch den geflossenen Strom noch Stunden nach dem Unfall Herzrhythmusstörungen auftreten. Sie können nur durch einen Arzt beurteilt und behandelt werden.

Nach dem Absetzen des Notrufs sollten weitere Erste-Hilfe-Maßnahmen ergriffen werden:

  • ständige Kontrolle der lebenswichtigen Funktionen (Vitalfunktionen)
  • Erhaltung der Eigenwärme (mit einer Rettungsdecke oder Ähnlichem)
  • psychische Betreuung (das Unfallopfer nicht allein lassen)

Sollte der Betroffene bewusstlos sein, müssen die Vitalfunktionen direkt überprüft werden. Atmet er, so sollte er in die stabile Seitenlage gebracht werden. Liegt ein Kreislaufstillstand vor, ist unverzüglich mit der Herz-Lungen Wiederbelebung zu starten, bis der Rettungsdienst eintrifft. Wenn die Vitalwerte des Unfallopfers gesichert sind, kann der Ersthelfer auch eine Wundversorgung der Ein- und Austrittsstellen vornehmen. Hierbei werden die Wunden mit sterilen Verbandmitteln versorgt.

Hochspannungsunfälle

Eine besondere Form von Strom- unfällen stellen Hochspannungsunfälle dar. Hier gilt höchste Vorsicht! Bei Hochspannungs-leitungen, wie zum Beispiel Überland-leitungen oder Bahnleitungen, gelten besondere Regeln. Der Sicherheitsabstand zur Unfallstelle sollte mindestens 20 Meter betragen. Es kann für den Helfer tödlich sein, wenn er sich nicht daran hält. Erste Hilfe darf nur durch den Notruf 112 erfolgen. Beim Notruf sollte unbedingt auf die „Hochspannungsleitung“ als Unfallursache hingewiesen werden. Auch die Profis können erst aktiv werden, wenn die Hochspannungsleitung absolut spannungsfrei ist.

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