Vor- und Nachteile
Vorteile
Nutzer des intelligenten Stromzählers können in Echtzeit ihren aktuellen Verbrauch ablesen. Online melden sie sich im Kundenbereich des jeweiligen Stromanbieters an. Durch An- und Abschalten von verschiedenen Haushaltsgeräten kann man die Stromfresser identifizieren und durch effizientere Geräte ersetzen. Neben den Ausgaben für Strom wird so auch der CO2-Ausstoß verringert.
Verbraucher zahlen keine monatlichen Abschläge mehr. Auch müssen sie sich nicht mehr vor der Jahresendabrechnung fürchten. Monat für Monat wird genau die Menge Strom in Rechnung gestellt, die tatsächlich genutzt wurde.
Der intelligente Stromzähler selbst verbraucht bis zu zwei Drittel weniger Strom als ein Drehscheibenzähler.
Durch flächendeckenden Einsatz von intelligenten Stromzählern kann Stromdieben das Handwerk gelegt werden, da man dank der ständig funkenden Zähler schneller die Stellen ausfindig macht, an denen der Strom aus dem Netz „verschwindet“.
Es gibt Tarife mit zwei oder sogar mehreren Preisstufen. Zu den Hauptlastzeiten ist der Strom teurer, in den Nebenzeiten günstiger. Stromintensive Tätigkeiten im Haushalt, wie z.B. die Benutzung der Waschmaschine können in günstige Nebenzeiten verschoben werden. Der intelligente Stromzähler zeigt dabei jederzeit an, zu welchem Tarif er abrechnet. Der Stromanbieter wiederum kann die verschiedenen Lastzeiten besser planen.
Durch das Wegfallen von Zählerablesungen hat auch der Energieanbieter Einsparungen.
Nachteile
Stromverbraucher werden „transparent“. Bei missbräuchlicher Auswertung der Verbrauchsdaten können Rückschlüsse über die Lebensgewohnheiten der Kunden gezogen werden, die Übertragungssysteme bieten keine hundertprozentige Sicherheit. Außerdem werden die Daten über einen bislang unbekannten Zeitraum gespeichert. Ein Stromanbieter hat für die Einführung der intelligenten Stromzähler im Jahr 2008 bereits den „Big Brother Award“ bekommen.
Die verschiedenen Übertragungswege erfordern eventuell die Anschaffung weiterer Soft- und Hardware, wie z.B. die Einrichtung eines Internetzugangs.
Das Zählersystem wird wesentlich komplexer, was zu einer höheren Ausfallwahrscheinlichkeit des Gesamtsystems führt.
Es entstehen unter Umständen Infrastrukturkosten, da ein entsprechend ausgebautes Telekommunikationsnetz vonnöten ist. Es besteht die Gefahr, dass der Verbraucher für diese Mehrkosten aufkommen muss.
Ob durch verschiedene Tarife tatsächlich ein finanzieller Vorteil für die Verbraucher entsteht, ist fraglich. Die günstigen Nebenzeiten sind nämlich abhängig von der jeweiligen Gesamtlast – und die variiert. Günstige Zeiten können außerdem kürzer dauern als der Programmzyklus z.B. einer Waschmaschine.
Bei einer hohen Gesamtnachfrage, tatsächlich oder spekulativ, kann es zu kurzfristigen Preisexplosionen kommen, da der Verbrauch jederzeit eingesehen werden und dementsprechend auf teure Tarife umgestellt werden kann.