Vor- und Nachteile
Vorteile
Die Kohle ist als Rohstoff in Deutschland verfügbar. Somit besteht (derzeit) keine oder nur eine geringe Abhängigkeit von anderen Ländern.
Der Unterhalt von Kohlekraftwerken ist vergleichsweise billig, auch der daraus entstehende Strom ist dementsprechend günstig. Auch der Rohstoff kann, da er nicht importiert werden muss, billig eingekauft werden.
Moderne Kohlekraftwerke arbeiten sehr effizient und erreichen bei Nutzung von Kraft-Wärme-Kopplung einen Gesamtwirkungsgrad von bis zu 90%. In Deutschland lagern etwa 77 Milliarden Tonnen Braunkohle, ca. 53% davon sind nach heutigem Stand der Technik förderbar. Bei konstantem Abbau reichen diese Vorräte für rund 220 Jahre.
Das Vorkommen von Steinkohle ist etwas höher und liegt bei etwa 85 Milliarden Tonnen. Hiervon ist jedoch nur weniger als 1 Milliarde Tonne förderbar, da man aufgrund ungünstiger geologischer Gegebenheiten (z.B. ein nahegelegenes Flussbett oder Lagerung der Kohle in großer Tiefe) an viele Ressourcen schlichtweg nicht herankommt.
Nachteile
Der Abbau von Kohle wirkt sich nachteilig auf Menschen und Umwelt aus, ebenso wie der Bau neuer Kraftwerke. Landschaften werden durch den Tagebau zerstört, Ebenen können sich senken, Menschen müssen umgesiedelt werden, der Grund-wasserpegel sinkt.
Der Wirkungsgrad von Kohlekraftwerken beträgt im Durchschnitt nur 31%. Der größte Teil der freigesetzten Energie heizt das Kühlwasser, das dann im Kühlturm wieder gekühlt werden muss.
Kohlekraftwerke stoßen bis zu 1,3 Kilogramm klimaschädliches CO2 in der Stunde aus. Auf Kilowattstunden übertragen, bedeutet das einen Ausstoß von 950 g CO2/kWh bei Steinkohle und etwa 1.150 g CO2/kWh bei Braunkohle. Kohle enthält außerdem fast immer auch Spuren von radioaktiven Stoffen wie Uran oder Radium, bei europäischer Kohle sind es etwa 80-135 ppm (parts per million) Uran.
Kohle hat eine relativ geringe Dichte und ist porös. Das heißt, dass vergleichsweise viel Kohle eingesetzt werden muss, um vergleichsweise wenig Strom zu erzeugen.
Da der Weltenergiebedarf jährlich steigt und damit der Abbau von immer mehr Kohle erforderlich wird, reichen die Ressourcen weitaus kürzer als die bei gleichbleibendem Verbrauch angenommenen etwa 200 Jahre.