Seite bewerten:
100%
0%

Stromausfall - die unterschätzte Gefahr


Eigentlich ist es ein Skandal: Kaum ein Land ist so wenig von Stromausfällen betroffen wie Deutschland, doch gleichzeitig ist auch wahr: Kaum ein Land ist laut Stromtipp.de-Recherchen so schlecht darauf vorbereitet. Was Sie jetzt tun können, um sich auf einen Stromausfall vorzubereiten, haben wir zusammengefasst.

Ein Tag ohne Strom

7.15h in Hamburg, an einem ganz normalen Arbeitstag: Der Wecker klingelt (batteriebetrieben), der Tag beginnt. Die ersten Schritte des Tages sind ein lang geübtes Ritual: Wasser in die Kaffemaschine ... warum läuft das Wasser nicht aus dem Hahn? Und warum bleibt das Licht im Kühlschrank aus? Ein Druck auf den Lichtschalter bringt Gewissheit: Der Strom "geht" nicht.

Weiter zum Sicherungskasten: Die Sicherungen sind alle ok, es muss etwas Größeres sein. Schon hier erkennt der aufmerksame Leser, dass es Sommer ist, als dieser Artikel geschrieben wurde: Ansonsten hätte man den Sicherungskasten kaum kontrollieren können, da es zu dunkel gewesen wäre. Und noch etwas fehlt: die Kälte. Ein umfassender Stromausfall würde nämlich auch das bedeuten, mit einer zuerst etwas sonderbar anmutenden Feststellung: Es wäre kalt, außer man hätte eine strombetriebene Nachtspeicherheizung.

Wie das? Öl- und Gasheizungen brauchen natürlich keinen Strom, um Wärme zu produzieren, sondern den fossilen Brennstoff. Jedoch, Brenner, Steuerung und Pumpen sind auf Elektrizität angewiesen. Daher: Nur Nachtspeicherheizungen könnten Wärme abgeben - allerdings nicht per Lüfter, und auch nur dann, falls über Nacht der Strom noch da war und der Speicher aufgeladen ist.

Jetzt hilft erstmal der gesunde Menschenverstand: Der Kühlschrank bleibt zu, damit so wenig Wärme eindringen kann wie möglich. Ebenfalls wird die Toilettenspülung nur noch das Wasser abgeben können, welches im Behälter gespeichert ist. Duschen fällt aus, Zähneputzen geht auch mit Mineralwasser.

Was ist eigentlich los? Wird das länger dauern? Ein Anruf bei der Störungsstelle des Grundversorgers könnte Klarheit bringen, wird es aber nicht. Erstens weil der stromlose PC nicht funktioniert, damit nicht das Internet, und damit auch nicht das virtuelle Telefonbuch. Und das (aufgeladene) Notebook? Vergessen Sie es: Der Router des WLAN ist ebenfalls auf Strom angewiesen. Per Handy? Keine gute Idee. Die Sender und Empfänger des Mobilfunknetzes haben nach einem Ausfall etwa für 60 bis 120 Minuten Strom. Und damit ist Deutschland weltweit noch gut aufgestellt. Da man aber nicht der Einzige ist, der auf diese Idee kommt, wäre das Mobilfunknetz - wenn es denn noch Strom hätte - sowieso überlastet.

Kein Kaffee, kein Internet, kein Telefon, keine Dusche. Überhaupt keine Infos, denn das letzte batteriebetriebene Radio hat man schon längst als veraltet entsorgt.

Trotzdem: Auf zur Arbeit. Nur noch schnell tanken. Doch auch das fällt flach. Abgesehen davon, dass die Tankstelle ebenfalls Strom benötigt, um das kostbare Benzin ins Auto zu pumpen, ist der Verkehr dank der augefallenen Ampeln sowieso lahmgelegt.

Öffentliche Verkehrsmittel: Busse haben das gleiche Problem wie normale PKW, fallen also aus. Und U-Bahnen benötigen Strom zum Fahren. Also bleiben nur das Fahrrad oder der Fußweg.

Der Tag ließe sich so beliebig fortschreiben, es würde an allen Ecken und Enden fehlen. Bei unseren Recherchen gestand uns der Vertreter eines großen Stromversorgers, der anonym bleiben wollte: "Das Desinteresse an dem Thema ist riesig. Die Gesellschaft ignoriert das Thema "Stromausfall" absolut."

Damit Sie informiert sind: Lesen Sie auf der nächsten Seite, was Sie für sich bedenken sollten.

 

Serie (1): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (1): Wie funktioniert eigentlich...... ein Atomkraftwerk? Über Atomkraft wird viel diskutiert. In unserer neuen Serie "Wie funktioniert eigentlich...?" erklären wir die Funktion von Dingen, die im Strommarkt wichtig sind. Den Auftakt machen die Atomkraftwerke. weiter

Serie (2): Wie funktioniert eigentlich....

Serie (2): Wie funktioniert eigentlich....... die CO2-Lagerung? Das klimaschädliche Gas soll lagerfähig gemacht und in Endlagern untergebracht werden. Schwierig jedoch ist die Umsetzung. weiter

Serie (3): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (3): Wie funktioniert eigentlich...

...die Energiesparlampe? Energiesparlampen haben technisch nichts mit herkömmlichen Glühlampen zu tun. Deren Funktion ist simpel. Energiesparlampen sind eher Verwandte der Leuchtstoffröhren.

weiter

Serie: (4): Wie funktioniert eigentlich...

Serie: (4): Wie funktioniert eigentlich...
...Solarenergie?
Sonnenenergie nutzt die Energie der Sonne und ist damit saubere Energie aus einer nicht versiegenden Quelle. Oft werden unter "Solar" die Photovoltaik und die Sonnen-kollektoren zusammengeworfen, was aber falsch ist.
weiter

Serie (5): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (5): Wie funktioniert eigentlich......eine Wämepumpe? Diese Pumpen nutzen Unterschiede in der Temperatur und wandeln sie in Wärme um. Dabei gibt es verschiedenen Formen. weiter

Serie (6): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (6): Wie funktioniert eigentlich......ein Wasserkraftwerk? Sie nutzen alle die Bewegungsenergie des Wassers, es gibt aber viel unterschiedliche Typen. weiter

Serie (7): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (7): Wie funktioniert eigentlich...... ein intelligenter Stromzähler? Und was ist an ihm intelligent? Die auch "Smart Meter" genannten Zähler sind zwar nicht wirklich schlau, geben dem Benutzer aber viele neue Stromspar-Möglichkeiten. weiter

Serie (8): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (8): Wie funktioniert eigentlich...
... eine Batterie? Und wie ein Akku?
Die Funktion von Batterie und Akku basiert zwar auf dem gleichen Prinzip, doch der Akku weiß es cleverer zu nutzen.
weiter

Serie (9): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (9): Wie funktioniert eigentlich...
... das Stromnetz? Weit über eine Million Kilometer lang ist das deutsche Stromnetz. Aber wie funktioniert das? Wir verfolgen den Weg des Stroms vom Kraftwerk zum Verbraucher.
weiter

Serie (10): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (10): Wie funktioniert eigentlich......ein Kohlekraftwerk? Seit Beginn des 18. Jahrhunderts nutzen Menschen Kohle als Energieträger. Doch wie genau? Und wie lange noch? weiter

Serie (11): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (11): Wie funktioniert eigentlich...
... ein Elektromotor?
Neuheit Elektromotor? Nein, denn bereits vor 100 Jahren beherrschte er die Straßen – bis der Ottomotor ihn vertrieb. Seit Jahren steigende Benzinpreise machen ihn jetzt wieder interessant.
weiter

Serie (12): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (12): Wie funktioniert eigentlich......eine LED? Licht emittierende Dioden produzieren Licht - haben aber sonst nichts mit Glühlampen oder Energiesparlampen zu tun. Sie nutzen vielmehr die Schwäche eines unserer Sinnesorgane: die des Auges. weiter

Serie (13): Wie funktioniert eigentlich...

Serie (13): Wie funktioniert eigentlich...... statische Aufladung? Wer kennt das nicht? Einmal kurz mit den falschen Schuhen über den Teppichboden gelaufen und an der nächsten Türklinke bekommt man eine „gewischt“. Aber warum? Im 13. Teil unserer Reihe „Wie funktioniert eigentlich...?“ gehen wir dem physikalischen Phänomen auf den Grund. weiter

Serie (14): Wie funktionierte eigentlich...

Serie (14): Wie funktionierte eigentlich...
...die Elektrifizierung?
 
Elektrifizierung, das ist die Entwicklung der Elektrizität von den Anfängen bis zum heutigen Stand der Technik. Aber wie hat das angefangen?
weiter