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Energieverbrauch in Deutschland
Das Marktforschungsunternehmen GfK hat erstmals Informationen zur Energieeffizienz von Haushaltsgeräten mit den jeweiligen Verkaufszahlen kombiniert. Das Neue an der "Startrack Explorer" genannten Untersuchung: Die Energieeffizienz eines bestimmten Gerätes sagt nichts über die gesamte Energieeffizienz aus, wenn von diesen Geräten kaum etwas tatsächlich verkauft wird. Nur in Kombination mit den Verkaufszahlen kann ermittelt werden, wie stark der Stromverbrauch in Deutschlands Haushalten sinkt - oder steigt.
Bisher liegen Auswertungen in den Bereichen Unterhaltungselektronik, Leuchtmittel, Klimaanlagen sowie Haushaltsgroßgeräte vor. Die Auswertungen zeigen, dass sich die Elektrogeräte in den vergangenen Jahren in Bezug auf ihre Energieeffizienz signifikant weiterentwickelt haben – und diese Innovationen auch von den Verbrauchern angenommen werden.
Unterhaltungselektronik
Der Markt für Unterhaltungselektronik unterliegt einem grundlegenden technischen Wandel. Die alten Röhrenfernseher haben ausgedient und werden durch LCD- und Plasma-Geräte ersetzt. Diese Entwicklung begleitet ein Trend hin zu größeren Bildschirmen und einer höheren Bildqualität. Zudem ist in den privaten Haushalten immer mehr Unterhaltungselektronik präsent, der tägliche Fernsehkonsum hält sich auf hohen Niveau. Dies führt zu einem deutlich höheren Anteil der Unterhaltungselektronik an dem gesamten privaten Energieverbrauch. Technische Weiterentwicklungen haben den Verbrauch im Stand-by-Modus deutlich gesenkt. Auf der anderen Seite ist der Stromverbrauch eines durchschnittlichen verkauften Fernsehers pro Stunde aufgrund der größeren Flachbildschirme während des Betriebs im Vergleich zum Jahr 2006 um 36 Prozent gestiegen.
Leuchtmittel
Aufgrund der aktuellen EU-Verordnung, alle ineffizienten Leuchtmittel zu verbieten, verändern sich weltweit die Märkte stark. Dieser Trend wird auch die nächsten Jahre anhalten. Im Jahr 2008 lag der Anteil der Energiesparlampen bereits bei 48 Prozent Marktanteil in Deutschland. Ein Jahr zuvor waren es 43 Prozent.
Klimaanlagen
Steigende Durchschnittstemperaturen und wachsendes Pro-Kopf-Einkommen beeinflussen den Markt für Klimaanlagen weltweit. In den letzten Jahren hat die GfK einen Trend hin zu leistungsfähigeren Geräten festgestellt. In der Europäischen Union wird diese Entwicklung von einer zunehmenden Anzahl an Geräten mit der Energieeffizienzklasse A begleitet. Im Jahr 2008 lag deren Umsatzanteil bei fast 40 Prozent. Dennoch gibt es nach wie vor Wachstumpotenzial: In Australien erzielen energiesparende Geräte mehr als 50 Prozent Marktanteil, in Japan sogar mehr als 90 Prozent.
Haushaltsgeräte
Vorreiter bei energieeffizienten Geräten waren vor mehr zehn Jahren die Haushaltsgroßgeräte. Seit die Europäische Union Energieeffizienzklassen eingeführt hat, haben viele Länder weltweit ähnliche Konzepte umgesetzt. Die europäische Klassifizierung war von Anfang an eine Erfolgsgeschichte. Im Jahr 2008 betrug der Umsatz mit Geräten der Energieeffizienzklasse A oder besser in Westeuropa 83 Prozent. Die EU überarbeitet die Klassifizierung in den nächsten Jahren, um den Verbrauchern auch in Zukunft Orientierung und der Industrie Anreize für Innovationen zu bieten. Dies belegt folgendes Ergebnis aus dem neuen ECO Reporting der GfK Retail and Technology: In Westeuropa ist in der Zeit von 2003 bis 2008 der durchschnittliche Energieverbrauch der verkauften Geräte zum Beispiel bei Geschirrspülern um 9 Prozent und bei Gefriergeräten um 15 Prozent zurück gegangen.