Vorteile der Erneuerbaren Energien
Erneuerbare Energien haben ein sehr positives Image. Aber warum genau? Wir haben uns die Vorteile der erneuerbaren Energien einmal angesehen.
Erneuerbare Energien gibt es viele, nimmt man an. Dabei gibt es im engeren Sinn eigentlich gar keine. Streng genommen gehören auch die Erdöl- und Erdgasvorräte zu den erneuerbaren Energien, denn diese regenerieren sich auch, allerdings erst in Millionen Jahren. In der öffentlichen Diskussion versteht man unter erneuerbaren Energien deshalb die Alternativenergien, die nicht direkt auf fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas basieren. Bis auf die Gezeitenkraft, die in speziellen Wasserkraftwerken genutzt wird, sowie die Geothermie, die die Erdwärme nutzt, basieren alle erneuerbare Energien auf der Kraft der Sonne. Diese kann man entweder direkt über Sonnenkollektoren oder indirekt über Windkraftanlagen nutzen. Auch Windkraft nutzt die Sonne, welche Luftströmungen erzeugt und so den Wind erst erzeugt.
Die Vorteile der erneuerbaren Energien liegen auf verschiedenen Gebieten, haben aber alle eines gemeinsam: Sie nutzen Ressourcen, die nicht schneller verbraucht werden als sie sich regenerieren können.
Volkswirtschaftlich: Deutschland importiert rund 75% seiner Rohstoffe, die für die Energieproduktion notwendig sind. Im Jahr 2008 zahlte Deutschland allein 28,6 Milliarden Euro für den Import von Erdgas. Das Schlechte daran: Anders als bei Rohstoffen wie Erz (für die Autoindustrie) produziert Deutschland aus Energieimporten keinerlei Produkte, die sich weiterverkaufen lassen. Erneuerbare Energien hingegen werden nicht nur in unserem Land selbst produziert, sondern auch die dazu nötige Industrie befindet sich beispielsweise mit der Solarzellenproduktion im Land.
Diversifikation: Die Ölkrise der siebziger Jahre war der erste Knall, im vergangenen Winter zeigte sich der vorerst letzte: Mit dem Gasstreit zwischen der Ukraine und Russlands Monopolisten Gazprom wurde deutlich, dass Deutschland abhängig ist. Abhängig von regelmäßigen und kostengünstigen Energielieferungen. Da viele der Rohstoffe in der so genannten "Strategischen Ellipse" liegen, ist man von den dortigen politischen Verhältnissen abhängig. Und die haben allzu oft nichts mit der westlichen Demokratie zu tun. Deutschland ist über Energielieferungen erpressbar, daher ist die Diversifikation, also die Auffächerung der Lieferländer, ein Gebot.
Tank oder Teller? Auf diese Formel bringen Gegner von Biotreibstoff oft ihre Ablehnung. In einer Welt, in der viele Millionen Menschen Hunger leiden, kann man da Rohstoffe und Nahrungsmittel wie Raps anbauen, um sie anschließend durch den Auspuff zu jagen? Erneuerbare Energien stehen nicht in diesem Spannungsfeld, Sonnenergie ist genug vorhanden.
Lokal und zeitlich korrekt: Mit erneuerbaren Energien ist es möglich, die Energie dort und zu den Zeiten zu produzieren, wo sie auch verbraucht wird. Dieses Argument ist allerdings umstritten.
Gegner der erneuerbaren Energien bemängeln beispielsweise, dass genau dies nicht möglich sei: Im windreichen Norddeutschland würde viel Strom mit Windrädern produziert, der dann über aufwendige Stromnetze in den industriell stärkeren Süden transportiert werden müsse. Von den Kraftwerksbetreibern wird zudem oft ins Feld geführt, dass nur die herkömmlichen Werke in der Lage seien, eine beständige, gleichmäßige Menge an Strom zu produzieren (die sogenannte Grundlast). Doch das ist nur ein Teil der Wahrheit, denn diese Grundlast wird immer seltener benötigt: Tatsächlich produzieren Sonnenkollektoren tagsüber Strom, und damit genau dann, wenn der Stromverbrauch am höchsten ist. Der Wind hingegegen ist im Winter am stärksten. Auch dies ist die Zeit des höchsten Energieverbrauches.
Nicht verschwiegen werden soll jedoch, dass die Energieproduktion abseits der fossilen Brennstoffe eine Schwäche aufweist, die nur Wasserkraftwerke nicht haben: Es kann nur bei Wasser relativ sicher vorhergesagt werden, wie hoch die Stromproduktion ausfallen wird. Dies ist bei der Sonne oder dem Wind kaum möglich. Die Lösung liegt in verschiedenen Formen der Energiespeicherung wie beispielsweise Pumpkraftwerken, doch diese Technik steht noch am Anfang.