Versicherung? Fehlanzeige!
Jedes Auto, jedes Windrad, jedes Haus und natürlich auch jedes Kraftwerk in Deutschland ist versichert - aber die AKW nicht. Das Schlimme daran: Man kann es sogar verstehen.
Die Krux mit der Versicherung
Was kostet eine Stadt? Beispiel Hamburg: 1,7 Millionen Bewohner, 755 Quadratmeter Fläche, 2.500 Brücken und so weiter. Wie hoch will man die Hansestadt bewerten? Das menschliche Leid mal außen vor gelassen: Was hätte es gekostet, wenn es im Atomkraftwerk Krümmel nahe der Stadt Hamburg am 4. Juli tatsächlich zu einem GAU gekommen wäre?
Richtig: Es ist nicht möglich, das anzugeben. Selbst die Bundesregierung kann es nicht beantworten, versuchte es in den 90er Jahren trotzdem und kam zu dem Schluss: Ein Atomunfall in einem Reaktor wie Biblis würde zu volkswirtschaftlichen Schäden in Höhe von mehr als 5.000 Milliarden Euro führen. Tatsächlich sind AKW versichert - aber nur für Schäden bis 2,5 Milliarden Euro. Das entspricht 0,05 Prozent der Kosten eines Unfalls.
Die einfache Wahrheit ist: Nicht nur die Energiekonzerne können rechnen, sondern auch die Versicherungen. Es gibt einfach weltweit niemanden, der dieses Risiko versichern würde.
Falls man doch jemanden finden würde, wären die Versicherungsprämien natürlich gigantisch.
Fazit
Atomstrom ist nicht billig, ganz im Gegenteil. Ein Experte schätzte gegenüber dem ZDF-Magazin Fakt den Preis pro Kilowattstunde Atomstrom bei Anrechnung aller Kosten grob auf zwei Euro. Das ist mehr als das 20fache von Strom aus Windkraft.
Da bleibt nur ein Fazit: Atomstrom ist nicht billig, er ist sogar eine der teuersten Möglichkeiten, Strom zu produzieren. Nur: Die Kosten kommen nicht über die Stromrechnung, sondern über die Steuerlast. Wenn's schlecht läuft, noch für eine Million Jahre.