Parteien und Energie: Das wählen Sie im Herbst

Nicht erst seit den Störfällen im norddeutschen Atomkraftwerk Krümmel rückt die Energiepolitik stärker ins Bewusstsein der Bürger. Die SPD ist sich noch nicht sicher, ob die die Frage des AKW-Ausstiegs stärker thematisieren will. Unabhängig davon unterscheiden sich die Positionen der Parteien auch in der Frage nach dem Einsatz der erneuerbaren Energien. Stromtipp.de hat die Positionen der Parteien in der Frage der Energiepolitik verglichen.
 
CDU/CSU: Für die Schwesterparteien ist die Atomkraft unverzichtbarer Anteil am deutschen Energiemix. Kernkraftwerke sollten länger laufen, um als „Übergangstechnik“ bis zum Ersatz durch erneuerbare Energien zu dienen. Neue AKW sollen nicht gebaut werden. Den von der rot-grünen Vorgängerregierung beschlossenen Ausstieg aus der Atomenergie will die CDU/CSU rückgängig machen. Die entstehenden Zusatzgewinne der Energiekonzerne sollten in Forschung für Energieeffizienz, erneuerbare Energien oder für die Senkung der Strompreise genutzt werden. Erdgas, Kohle und Erdöl gehören für CDU/CSU weiter zum Energiemix, müssen aber umweltfreundlicher sein. Der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung soll bis 2020 auf 30 Prozent steigen, der deutsche CO2-Ausstoß gemäß den Zusagen der Bundesregierung um 40 Prozent sinken.
 
SPD: Die SPD will den Atomausstieg wie geplant bis zum Jahr 2021 abschließen. Alle alten Kernkraftwerke sollen bis 2013 vom Netz gehen. Der Fahrplan für den Einsatz der erneuerbaren Energien sieht so aus: Bis 2020 sollen sie zu 35% und bis 2030 zu 50% zur Stromproduktion beitragen. Der Bau neuer Kohle- und Gaskraftwerke sei bis dahin notwendig. Durch Energieeffizienz und deren Förderung sollen bis 2020 elf Prozent des Stromverbrauchs gespart werden.
 
Die Grünen: Sie stehen zum Ausstieg aus der Kernenergie, neue AKW lehnen die Grünen strikt ab. Ebenso den Bau neuer Kohlekraftwerke. Alte Atomkraftwerke sollten vorzeitig abgeschaltet werden. Bis 2030 soll die Stromversorgung komplett auf Ökostrom umgestellt sein. Aus erneuerbaren Energien sollen 2020 mindestens 40% des Stroms und 33% der Wärmeenergie stammen. Als Fernziel steht der Umbau der gesamten Energieversorgung Deutschlands bis spätestens 2050, möglichst aber schon 2040 an.
 
FDP: Die FDP lehnt den Ausstieg aus der Kernenergie ab und will die AKW beibehalten, bis die erneuerbaren Energien in ausreichendem Umfang Strom liefern können. Daher müssten die Kernkraftwerke länger laufen. Kohle, Gas und Öl sollten beibehalten werden, auch ein Neubau von AKW wird nicht ausgeschlossen. Bis 2020 sollen die erneuerbaren Energien 20% des Energieverbrauchs decken.
 
Die Linke: Die Partei möchte den sofortigen Ausstieg aus der Kernkraft. Auch die fossilen Energieträger sollten baldmöglichst ersetzt werden. Als Alternative müsste die Energiewirtschaft konsequent auf erneuerbare Energien umgebaut werden. Diese Energieproduktion solle staatlich gefördert werden, damit die Treibhausemissionen in Deutschland bis 2020 um 50% und bis 2050 um mindestens 90% sinken. Für Elektrogeräte sollen strenge Energiestandards gelten.

 

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