Das RECS-Zertifikat
Das RECS-Zertifikat
Gibt es beispielsweise an einem bestimmten Ort keine Nachfrage nach dem dort erzeugten ökostrom, kann der Stromproduzent diesen Strom vor Ort für einen niedrigeren Preis als konventionellen Strom verkaufen und erwirbt damit gleichzeitig ein Zertifikat über dieselbe Menge an ökostrom. Dieses kann er im Anschluss europaweit an andere Stromversorger verkaufen, die mithilfe des Zertifikats den Verbrauchern ihren konventionell erzeugten Strom als ökostrom verkaufen können. So soll sichergestellt werden, dass jede Menge an produziertem ökostrom auch seinen Käufer findet. Kurz gesagt bedeutet das, dass ihre unmittelbar, bezogene Strommenge nicht unbedingt ökostrom sein muss, jedoch bekommen sie mit dem RECS eine Garantie dafür, dass irgendwo in Europa die bezogene Jahresstrommenge in kWh mit erneuerbaren Energien hergestellt wird.
Das RECS-Zertifikat trägt damit dazu bei, dass die Erlöse der ökostromproduzenten abgesichert werden und bietet anderen Stromerzeugern durch die garantierten Erlöse einen Anreiz, ökostrom zu produzieren. Da das RECS aber vor allem darauf zielt, vorhandene Mengen an ökostrom umzuverteilen, besitzen diese Zertifikate erst dann einen nachhaltigen ökologischen Wert, wenn die nachgefragte Menge die produzierte Menge übersteigt - dies ist bislang nicht der Fall.
Bewertung: Das RECS-Zertifikat stellt in erster Linie einen Vorteil für die Versorger da. Zwar bekommt der Verbraucher das Versprechen, dass sein Stromverbrauch mit erneuerbaren Energien hergestellt wird, dennoch garantiert RECS-Zertifikat nicht, dass der Verbraucher unmittelbar mit Strom aus erneuerbaren Energien beliefert wird. Das Zertifikat besitzt zudem keinen, beziehungsweise einen sehr geringen nachhaltigen Umwelteffekt und verpflichtet nicht zum Neubauen von regenerativen Energieanlagen.