Einsatz und Probleme

Am 26. Juli 1971 ging es an Bord einer Saturn V-Trägerrakete schließlich los. Nachdem die letzten geplanten Apollo-Missionen aus Geldmangel abgesagt werden mussten, bekamen die verbliebenen drei Flüge (Apollo 15 bis 17) je ein Mondauto ins Gepäck. Auf dem Mond gelandet, kletterte ein Astronaut die Ausstiegsleiter der Landefähre wieder halb hinauf und ließ das Mondauto aus seiner Halterung auf den Boden rutschen. Schließlich machten sich die Astronauten daran, das LRV zusammenzubauen. Das klappte beim ersten Mal, aber es dauerte sechs Minuten länger als geplant. Zudem war die Vorderachse defekt. Hier bewährte sich die durchdachte Konstruktion des Mondautos: Beide Achsen waren voneinander zu entkoppeln, so dass ein Versagen einzelner Motoren oder der Steuerung nicht den Ausfall des gesamten Rovers bedeutete.

Das durfte keinesfalls passieren. Um ein möglichst großes Gebiet wissenschaftlich untersuchen zu können und gleichzeitig die Sicherheit der Astronauten zu gewährleisten, hatte sich die NASA etwas einfallen lassen: Gefahren werden sollten Dreieckskurse, wobei die größte Entfernung zur Landefähre sofort erreicht werden musste. Sollte das Mondauto komplett ausfallen, blieb den Astronauten so noch der größte Luftvorrat für den Fußweg zur rettenden Fähre.

Die Mondautos sind nicht ausgefallen, auf allen drei Missionen erfüllten sie ihren Zweck. Schäden gab es trotzdem, aber keiner davon ist dem Mondmobil anzukreiden. Während ihrer Arbeiten rissen die Astronauten in ihren sperrigen Anzügen auf den Missionen 16 und 17 jeweils einen Kotflügel des Mondmobils ab. Die Kotflügel haben die Funktion, den Staub von den Fahrern und der Technik fernzuhalten. Während des ersten Missgeschicks von Apollo 16 reparierte die Crew den Schaden nicht. Mit der Folge, dass sie zurück an der Fähre über und über mit Staub bedeckt waren. Ihre originalen Anzüge hängen heute staubbedeckt in Museen.

Die Besatzung des LRV auf der Mission 17 reparierte den Schaden. Da Ersatz-Kotflügel auf dem Mond nicht an jedem Krater zu haben sind, mussten sie improvisieren. Aus einer Landkarte, zwei Metallklammern für Lampen aus der Landefähre und jeder Menge Klebeband designten sie einen Kotflügel, der aber durch die mangelnde Klebefähigkeit des irdischen Materials unter diesen Bedingungen nicht sonderlich effektiv war. Das Resultat: Auch diese Anzüge hängen heute staubbedeckt im Museum. Immerhin: Die Einzelteile des improvisierten Kotflügels sind die einzigen Stücke der Mondautos, die zurück auf die Erde kehrten. Auch diese sind heute im National Air and Space Museum ausgestellt.

Sicher wird es neue Mondmissionen geben, und die Mondautos gehören zu den Stücken, die in ferner Zukunft von der Geschichte der Apollo-Missionen erzählen werden. Sollten Sie zu den Wieder-Entdeckern der Mondautos gehören, können Sie sich schon mal vorbereiten - die umfangreiche Bedienungsanleitung der LRV findet sich heute im Netz

Den Geschwindigkeitsrekord auf dem Mond erreichte Astronaut Gene Cernan mit 18,2 km/h, als er einen einen Mondhügel herabfuhr.

Fahrstrecken auf dem Mond: Apollo 15; Astronauten David Scott und Jim Irwin, gefahrene Strecke: 27,9 km, größte Entfernung von der Landefähre: 5 km; Apollo 16; Astronauten John Young Und Charlie Duke, gefahrene Strecke: 26,7 km, größte Entfernung von der Landefähre: 4,5 km; Apollo 17; Astronauten Gene Cernan und Harrison Schmitt, gefahrene Strecke: 35,9 km, größte Entfernung von der Landefähre: 7,6 km.

 

 

Serie (1): Wie funktioniert eigentlich...

... ein Atomkraftwerk? Über Atomkraft wird viel diskutiert. In unserer neuen Serie "Wie funktioniert eigentlich...?" erklären wir die Funktion von Dingen, die im Strommarkt wichtig sind. Den Auftakt machen die Atomkraftwerke. weiter

Serie (2): Wie funktioniert eigentlich....

... die CO2-Lagerung? Das klimaschädliche Gas soll lagerfähig gemacht und in Endlagern untergebracht werden. Schwierig jedoch ist die Umsetzung. weiter

Serie (3): Wie funktioniert eigentlich...

...die Energiesparlampe? Energiesparlampen haben technisch nichts mit herkömmlichen Glühlampen zu tun. Deren Funktion ist simpel. Energiesparlampen sind eher Verwandte der Leuchtstoffröhren.

weiter

Serie (5): Wie funktioniert eigentlich...

...eine Wämepumpe? Diese Pumpen nutzen Unterschiede in der Temperatur und wandeln sie in Wärme um. Dabei gibt es verschiedenen Formen. weiter

Serie (6): Wie funktioniert eigentlich...

...ein Wasserkraftwerk? Sie nutzen alle die Bewegungsenergie des Wassers, es gibt aber viel unterschiedliche Typen. weiter

Serie (7): Wie funktioniert eigentlich...

... ein intelligenter Stromzähler? Und was ist an ihm intelligent? Die auch "Smart Meter" genannten Zähler sind zwar nicht wirklich schlau, geben dem Benutzer aber viele neue Stromspar-Möglichkeiten. weiter

Serie (8): Wie funktioniert eigentlich...

... eine Batterie? Und wie ein Akku?
Die Funktion von Batterie und Akku basiert zwar auf dem gleichen Prinzip, doch der Akku weiß es cleverer zu nutzen.
weiter

Serie (9): Wie funktioniert eigentlich...

... das Stromnetz? Weit über eine Million Kilometer lang ist das deutsche Stromnetz. Aber wie funktioniert das? Wir verfolgen den Weg des Stroms vom Kraftwerk zum Verbraucher.
weiter

Serie (10): Wie funktioniert eigentlich...

...ein Kohlekraftwerk? Seit Beginn des 18. Jahrhunderts nutzen Menschen Kohle als Energieträger. Doch wie genau? Und wie lange noch? weiter

Serie (11): Wie funktioniert eigentlich...

... ein Elektromotor?
Neuheit Elektromotor? Nein, denn bereits vor 100 Jahren beherrschte er die Straßen – bis der Ottomotor ihn vertrieb. Seit Jahren steigende Benzinpreise machen ihn jetzt wieder interessant.
weiter

Serie (12): Wie funktioniert eigentlich...

...eine LED? Licht emittierende Dioden produzieren Licht - haben aber sonst nichts mit Glühlampen oder Energiesparlampen zu tun. Sie nutzen vielmehr die Schwäche eines unserer Sinnesorgane: die des Auges. weiter

Serie (14): Wie funktionierte eigentlich...

...die Elektrifizierung?
 
Elektrifizierung, das ist die Entwicklung der Elektrizität von den Anfängen bis zum heutigen Stand der Technik. Aber wie hat das angefangen?
weiter