Lichtblicks Zuhause-Kraftwerk und seine Konkurrenten

Das Zuhause-Kraftwerk des Ökostromanbieters Lichtblick sowie des Technikpartners Volkswagen schlug ein wie eine Bombe - plötzlich interessierten sich viele Kunden für die Idee, ein eigenes und unabhängiges Kraftwerk im Keller stehen zu haben. Tatsächlich ist die Idee weder neu noch sind die Lichtblick-Kraftwerke für jeden Einsatzzweck die richtige Lösung. Wir haben uns auf dem Markt umgesehen.

Zur Zeit vollzieht sich ein Wechsel auf dem deutschen Energiemarkt: Immer mehr Kunden von Stromanbietern wollen eben dies nicht mehr sein. Vom Stromabnehmer zum Stromproduzenten - das ist in Zeiten stark gestiegener Strompreise doch eine gute Idee. Und tatsächlich ist es auf den ersten Blick verlockend, sich ein eigenes Kraftwerk in den Keller zu stellen.

Darauf haben sich manche Energieversorger eingestellt. Anstatt dem Wandel des Kunden zum Stromproduzenten kritisch gegenüberzustehen, versuchen einige Anbieter den Zeitenwechsel mitzumachen. Der Sprecher des Berliner Gasanbieters Gasag, Dr. Klaus Haschker, sieht im gesamten Energie- und Umweltthema auch eine Zukunft für seine Firma: "Dem Kunden einfach nur Gas verkaufen, das kann es nicht sein."

Dabei muss man hier mit einem Vorurteil aufräumen: Kaum eines dieser kleinen Kraftwerke sorgt wirklich für Unabhängigkeit, schon gar nicht in der Stromversorgung. Die meisten Kraftwerke laufen "wärmegesteuert". Sie springen dann an, wenn der Kunde Wärme für Heizung oder warmes Wasser braucht, nicht aber wenn der Lichtschalter umgelegt wird. Der Vorteil für die Umwelt liegt darin, dass im Gegensatz zur normalen Öl- oder Gasheizung gleichzeitig Strom produziert wird, womit der Wirkungsgrad steigt. Die Kunst liegt also in der Auslegung dieser Kraftwerke: Sind sie klein genug, laufen sie öfter und können so auch den Strombedarf eines Einfamilienhauses decken. Trotzdem tragen diese Kraftwerke einen eigenen Namen, der den Sachverhalt gut wiedergibt: Es sind "Stromproduzierende Heizungen", denn diese Geräte sind und bleiben Heizungen. Mehr Informationen zu Mini-und Mikro-KWK-Anlagen inklusive Geräteübersicht finden Sie hier.

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Und am Wärmeverbrauch des Kunden orientiert sich auch die Leistung der Kraftwerke. So ist das Lichtblick-Zuhause-Kraftwerk beispielsweise für ein normales Einfamilienhaus überdimensioniert. Es eignet sich eher für Wohnanlagen oder kleine Gewerbebetriebe. Andere Wege beschreiten da der japanische Autoproduzent Honda oder die Berliner Gasag, die ihre Angebote für den Kleinverbraucher ausrichten. Und davon gibt es viele: In Deutschland gibt es 36 Millionen Haushalte, davon etwa 60% in Einfamilienhäusern. Das gibt ein Potential von rund 15 bis 18 Millionen Anlagen allein in der Bundesrepublik.

 

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