Strom kann zur tödlichen Gefahr für Kinder werden

Eine Minute nicht aufgepasst, und es kann schon zu spät sein. Für Kinder ist die Welt ein riesiger Spielplatz und auch das eigene Zuhause birgt Gefahren, die oft unterschätzt werden. Daher gilt: Sicherheitssteckdosen, Rauchmelder und FI-Schalter sind ein Muss, sobald Kinder im Haus sind.

Auf Augenhöhe eines Kleinkindes gibt es nicht nur Spielzeug und anderes Interessantes zu entdecken, sondern auch Steckdosen, Elektrogeräte oder Stromkabel. Oft ist die Neugier dann groß: Kann ich das in den Mund nehmen? Was passiert, wenn ich daran ziehe? Passt das Stäbchen in die Steckdose?

„Die Unfallgefahr, die von elektrischen Geräten und Strom ausgeht, ist besonders für Kleinkinder enorm. Deshalb sollte jede Familie die eigenen vier Wände sicher machen. Viele Schutzmaßnahmen sind schnell und günstig zu installieren“, weiß Hartmut Zander von der Initiative Elektro+.

Erstes Beispiel: Steckdosen. Fasst ein Kind hinein, droht ein gefährlicher elektrischer Schlag. Eine einfache und sichere Vorsichtsmaßnahme sind Kindersicherungen mit einem eingebauten Verschlussmechanismus, die verhindern dass das Kind mit dem Strom in Berührung kommt. Etwas aufwändiger, dafür aber komfortabler sind Kinderschutzsteckdosen unter Putz, bei denen sich die Löcher der Dose automatisch verschließen, sobald der Stecker herausgezogen wird. Diese werden vom Fachmann installiert.

Besteht zwischen der Menge Strom, die eine Steckdose verlässt und der, die wieder zurückkehrt, eine Abweichung, unterbricht der so genannte FI-Schalter die Stromzufuhr zum elektrischen Gerät sofort. Das ist besonders im Bad wichtig, schnell kann hier Wasser an Elektrogeräte wie Haartrockner oder Rasierer geraten. Aber auch Kinderzimmer sollten durch FI-Schalter abgesichert werden, dort kann beispielsweise elektrisches Spielzeug schnell zu einer ernstzunehmenden Gefahr werden. Wohnungsmieter sollten sich bei Ihren Vermietern erkundigen, ob ein solcher FI-Schalter vorhanden ist, der für entsprechende Elektrosicherheit sorgt. Übrigens: Seit Februar 2009 ist es sogar vorgeschrieben, dass neu installierte Steckdosen durch Fehlerstrom-Schutzschalter geschützt sein müssen.

Bereits in der Hälfte aller Bundesländer sind Rauchmelder in Schlaf- und Kinderzimmern Pflicht. Doch auch wenn dies nicht der Fall ist: Sobald Kinder im Haus sind, sollten Rauchmelder das Zuhause sichern. Vor allem im Kinderzimmer empfiehlt es sich, einen solchen Alarm zu installieren, hier können Brände beispielsweise durch technische Defekte, nicht abgeschaltete Elektrogeräte oder den sorglosen Umgang mit Kerzen oder offenem Feuer entstehen. Der optimale Schutz ist dabei eine Vernetzung der Melder, so dass Eltern im Schlaf- oder Wohnzimmer rechtzeitig über einen Brand im Kinderzimmer alarmiert werden.

Zusätzlich kann die Küche ohne großen Aufwand kindersicher gemacht werden: Geräte wie Wasserkocher, Toaster oder Brotschneidemaschine sollten nicht in Reichweite der Kinder platziert werden – wenn das nicht möglich ist, sollte nach dem Gebrauch grundsätzlich der Stecker gezogen werden. Greifbare Kabel sollten auf ihre Isolierung überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht werden. Im besten Fall werden Kabel mit Schellen an den Wänden befestigt, so dass sie vor Kinderhänden gesichert sind.

 

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