„Der Verbraucher wird mit Informationen überschwemmt“
Wärmepumpen sind eine vergleichsweise neue Heizungsform, das Wissen darum ist noch gering. Interessenten werden zudem mit Fachchinesisch und jeder Menge Abkürzungen bombardiert. Was davon ist wichtig, was muss der Kunde wissen? Wir fragen Axel B. Meier*, Energieberater der Wärmewandler.Info.
Stromtipp.de: Es prasseln viele Informationen auf die Interessenten für eine neue Heizung ein, sehr oft ist von Wärmepumpen die Rede. Also: Warum sollten sich Verbraucher eine Wärmepumpe zulegen?
Meier: Sie beschreiben mit der Flut von Informationen, die den Verbraucher überschwemmt, letztlich die Verunsicherung und Ratlosigkeit des Verbrauchers. Sie können nur dadurch einen Weg durch den Dschungel finden, dass Sie den Nutzen jeder einzelnen Möglichkeit berechnen, indem Sie bei einem vorgegebenen Energieverbraucher, also zum Beispiel anhand eines Zweifamilienhauses, den Energieverbrauch aller Lösungen errechnen. Wichtig bei dieser Vergleichsrechnung der Wärme-Erzeuger ist nur, dass an dem Wärme-Verbraucher, zum Beispiel den Eigenschaften eines Zweifamilienhauses als konstantem Energie-Verbraucher, nichts geändert wird.
Stromtipp.de: Wie teuer ist die Investition in eine der Lösungen, wie lange dauert es in Jahren, bis sich die Investition bezahlt gemacht hat? Warum favorisieren Sie den Wärmewandler, die Premium-Wärmepumpe?
Meier: Das mit Abstand ökonomisch und ökologisch vorteilhafte Ergebnis Vergleichsrechnung für die Beheizung von auch großen Gebäuden ist die Investition in eine Premium-Wärmepumpe. Ich vergleiche hier die moderne Gas-/Öl-Brennwert-Technik mit einer preisgünstigen Wärmepumpe und dem Wärmewandler, einer Premium-Wärmepumpe. Die preisgünstige Wärmepumpe kostet 10.000 Euro, der Wärmewandler 20.000 Euro. Beide amortisieren sich jedoch durch ihre unterschiedlichen Qualitäten bei der Energieeinsparung gleichzeitig nach etwa sieben Jahren. Dabei spart die preisgünstige Wärmepumpe 1.425 Euro an Energiekosten im Jahr gegenüber Gas oder Öl, der Wärmewandler das Doppelte, also 2.850 Euro pro Jahr. Setze ich eine realistische Lebensdauer von 20 Jahren voraus, spart die preisgünstige Wärmepumpe in den 13 Folgejahren noch 18.525 Euro, der Wärmewandler 37.050 Euro.
Stromtipp.de: Ist denn ein hoher Isolationsstandard bei einem neuen Haus oder eine Haussanierung mit dem Schwerpunkt „Isolieren und noch mal Isolieren“ nicht wesentlich besser als eine Wärmepumpe zu kaufen?
Meier: Jede Kilowattstunde Energie, die ich nicht verbrauche, ist ein sicherer, langfristiger Gewinn und Beitrag für unsere Umwelt. Also isoliere ich mein neues Haus oder isoliere das Haus, das ich sanieren will. Die Grenze der Isoliermaßnahmen ist dort erreicht, wo die Refinanzierung jenseits von 20 Jahren liegt, weil bis dahin wieder effizientere Lösungen der Energie-Einsparung auf dem Markt sind. Frage ich aber nach der derzeit effizientesten Energie-Einsparmöglichkeit als Einzelmaßnahme, dann ist die Premium-Wärmepumpe, auch Wärmetauscher genannt, die vorteilhafteste.
Stromtipp.de: Sind Wärmepumpe oder Wärmewandler ökologisch sinnvoll?
Meier: Wärmepumpen leisten einen Beitrag zum Klimaschutz, denn sie reduzieren den fremden Ausstoß von Kohlendioxid im Vergleich zur Gas- oder Ölheizung um mehr als 30%. Eine Wärmepumpe ist ökologisch sinnvoll, da die Erzeugung einer Wärmemenge (kWh) mit einem wesentlich geringeren Energieeinsatz erfolgt. Die Wärmepumpe an sich erzeugt keinerlei Schadstoffe. Sie wird nur mit den Schadstoffen belastet, die bei der Erzeugung von Strom in einem Kraftwerk anfallen.
Lesen Sie mehr zu Wärmepumpen im zweiten Teil des Interviews.
*Axel B. Meier ist Diplomingenieur mit Ausrichtung Verfahrenstechnik. Er war über drei Jahre lang als Leiter der Produktionsplanung und -steuerung bei einem führenden Hersteller von Heizsystemen aller Art tätig. Nach seinem zweiten Studium zum Diplom-Ökonomen hat er sich selbständig gemacht als Unternehmensberater. Sein zweiter Schwerpunkt ist die Energie-Effizienz-Beratung.