Solaranlagen lohnen weiterhin
Die gesetzlich festgelegte Vergütung für Solarstrom sinkt und wird weiter gesenkt. Doch die Installation einer Solarstromanlage auf dem Dach lohnt sich für Hauseigentümer immer noch: "Grund sind die stark gesunkenen Preise für Solarmodule", sagt Energie- und Finanzexperte Peter Schick von der Stiftung Warentest.
Hauseigentümer, die ab dem 1. Januar 2010 eine Solarstromanlage in Betrieb nehmen, bekommen für den erzeugten Strom 39,14 Cent statt bisher 43,01 Cent Förderung pro Kilowattstunde. Und auch im Jahr 2011 gab es schon angekündigte Kürzungen. Gleichzeitig gesunken sind aber auch die Preise für die Solaranlagen - und zwar noch viel stärker als die staatliche Förderung: Im vierten Quartal 2009 kosteten Komplettanlagen mit Montage durchschnittlich 3.135 Euro pro Kilowatt, so der Bundesverband Solarwirtschaft. Das waren rund 26 Prozent weniger als im Jahr zuvor. "Bei diesen aktuellen Preisen werfen Solaranlagen auch 2010 eine ordentliche Rendite ab", folgert Schick. Dieser Trend hält auch 2011 an. An Standorten mit durchschnittlicher Sonneneinstrahlung können Eigentümer mit ihrer Investition über eine Laufzeit von knapp 21 Jahren 6,5 bis 7,3 Prozent Rendite pro Jahr erzielen. Grundlage dieser Zahlen ist eine jährliche Stromausbeute von 850 bis 900 Kilowattstunden (kWh) pro Kilowatt. In besonders sonnigen Regionen Süddeutschlands sind nach Worten des Fachmanns sogar zweistellige Renditen möglich. Diese Rechnung berücksichtige bereits Wartungskosten und Versicherungsbeiträge sowie eine alterungsbedingte Abnahme des Stromertrags.
"Noch besser sind die Ertragsaussichten für Anlagenbetreiber, die ihren Solarstrom nicht komplett ins Netz einspeisen, sondern einen Teil selbst verbrauchen", erklärt Peter Schick. Die Vergütung des Netzbetreibers betrage dafür zwar nur noch 22,76 statt bisher 25,01 Cent pro Kilowattstunde. Hinzu kommen die gesparten Ausgaben für den Strom, den sonst ein Versorger liefern müsste. Bei Anlagen, die bereits 2009 ans Netz gingen, lohnt sich der Eigenverbrauch erst ab einem Strompreis von 21,42 Cent pro kWh, hat der Warentester errechnet. Für Hauseigentümer, die ihre Anlage 2010 installieren, ist der Eigenverbrauch dagegen schon ab einem Strompreis von 19,49 Cent pro kWh rentabel. "Viele Stromversorger verlangen bereits mehr", weiß Schick. "Und mit steigenden Strompreisen wird der Eigenverbrauch immer attraktiver."
Am teuersten sind bei der Anschaffung die Solarmodule, erklärt Peter Schick. Hinzu kommen Ausgaben für die Dachunterkonstruktion, die Montage und einen Wechselrichter, der den produzierten Gleichstrom in netzfähigen Wechselstrom umwandelt. Nach wie vor gebe es bei Solarstromanlagen hohe Preisunterschiede. "Holen Sie deshalb Komplettangebote mit Montage bei mehreren Installateuren ein", empfiehlt der Fachmann. Eine leistungsfähige Anlage mit vier Kilowatt sei mit Montage derzeit für rund 13.000 Euro zu haben. Beim Kauf kommen 19 Prozent Mehrwertsteuer hinzu. Die erhalte man aber sofort zurück, wenn man beim Finanzamt eine Umsatzsteuervoranmeldung abgebe.
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