Ökostrom vom Discounter - gut und günstig? Eher nicht
Erwartungsvoll öffnen wir den Umschlag und finden - nicht viel. Neben einem Begrüßungsschreiben und einem Vertrag gibt's nur Imagebroschüren sowie eine Karte mit einem Rubbelfeld. Dahinter verbirgt sich ein Aktionscode, denn man im Internet eingeben kann und dann den Ökostrom geliefert bekommt.
Ist er denn wenigstens günstig? Wer das auf der Lidl-Seite im Internet beispielsweise mit der Hamburger Postleitzahl 22299 und einem Verbrauch von 3.000 Kilowattstunden überprüft, wird positiv überrascht: Nur 586,94 Euro pro Jahr soll der Tarif kosten. Darin enthalten ist ein Einkaufsbonus von 100 Euro, den eprimo dem Neukunden nach einem Monat überweisen will. Gegencheck im Stromtipp.de-Vergleichsrechner mit über 900 Stromanbietern: Hier kostet der Tarif "eprimoPrimaKlima Hamburg" 617,24 Euro, da es nur 70 Euro Wechselbonus gibt. Allerdings ist das Angebot selbst nicht günstig: Im Stromtipp.de-Vergleich schafft er es nur auf Platz 12 aller Ökostromtarife. Den günstigsten Ökostromtarif gibt es - jedoch mit Vorauskasse - bereits ab 528,49 Euro. Nimmt man an, dass der Kunde nicht jedes Jahr wechseln möchte und rechnet deshalb die Aktionsrabatte heraus, schafft es der Tarif sogar nur noch auf Platz 23.
Was also bleibt? Überall ist der Stromwechsel kostenlos, bei Lidl (Werbespruch: "Lidl lohnt sich.") jedoch nicht. Die Kostenersparnis im Vergleich zum Onlinewechsel ist sehr gering, der Nutzen für die Umwelt gleich null. Lidl-Partner eprimo selbst weist seinem Strom kein Ökozertifikat zu. Wer mehr über Ökostrom-Tarife wissen will und welche Label wirklich etwas taugen, der findet die Infos hier.