Gewusst? E-Bikes können und dürfen über 40 km/h fahren
Hätten Sie das gewusst? Bislang galten E-Bikes als eher gemütliche Gefährte, nichts für den Sportfahrer. Doch spätestens seit 2008 ist das Geschichte. Denn E-Bikes starten durch: Die ersten Modelle fuhren über 40 km/h, und der Gesetzgeber nickt das ab.
Bis 2008 bremste der deutsche Gesetzgeber E-Bikes aus: Lediglich Modelle, deren Motoren sich oberhalb 25 km/h abschalten, waren legal; zulassungs- und führerscheinfrei! Wer schneller fahren wollte, war alleine auf die eigene Tretkraft angewiesen, die E-Motoren mussten sich abschalten. Als einer der ersten Hersteller bot der Schweizer Hersteller Biketec 2008 Modelle an, die auf deutschen Straßen über 40km/h fahren dürfen. Der „Flyer S “ (S wie „Sport“, ab 3.490 Euro, siehe Foto) von Biketec verstärkt die Tretkraft seines Piloten um maximal 150 Prozent. In der Spitze leistet der Motor 250 Watt, die bei einer flotten Trittfrequenz von rund 80 Umdehungen pro Minute zur Verfügung stehen.
Damit lassen sich laut Hersteller auch für wenig trainierte Radler Geschwindigkeiten von über 40 Stundenkilometern erreichen. Die zügige und dennoch schweißfreie Fahrt zur Arbeit auch über längere Strecken ist seitdem mit solchen E-Bikes möglich und im Lichte steigender Benzinpreise eine günstige Alternative.
Zulassung muss sein, aber es gibt keine Helmpflicht
Möglich werden diese schnellen E-Bikes durch eine behördliche Zulassung, die der Flyer S passend zur Saison 2008 erhalten hat. Jedem ausgelieferten Modell liegt ein TÜV-Gutachten bei; damit besorgt sich der Besitzer ein Mofa-Versicherungskennzeichen. „Jeder Eigner eines Autoführerscheins oder einer Mofaprüfbescheinigung darf ein solches schnelles E-Bike fahren“, erklärt Kurt Schär vom Hersteller Biketec. „Anders als beim Mofa gilt auf dem schnellen E-Rad keine Helmpflicht“, so Schär weiter.
Der Flyer S, dessen wendiges Fahrverhalten damals der Fachjournalist Hans-Heinrich Pardey in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung lobte, darf ohne Einschränkungen auf Radwegen bewegt werden. Die bürokratische Hürde der Zulassung hat für die Eigner eines solchen schnellen Pedelecs einen großen Vorteil: „Wer für rund 100 Euro ein Versicherungskennzeichen mit Kaskoschutz erwirbt, kann gegen einen kleinen Aufpreis das Pedelec auch gegen Diebstahl versichern. Dies ist eine sehr kostengünstige Diebstahlversicherung“, verrät Schär.
(pd-f)
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