Das ist Gorleben

Informationen über das Endlager Gorleben
 
Endlagerbergwerk
Der Salzstock in Gorleben wird seit 1979 im Auftrag des Bundes auf seine Tauglichkeit als Endlager für radioaktive Abfälle untersucht. Im Oktober des Jahres 2000 ließ die rot-grüne Bundesregierung die Arbeiten unterbrechen. Während des Moratoriums sollte ein neues Suchverfahren für ein Endlager eingeleitet werden. Alternativen zu Gorleben wurden aber nicht geprüft. Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) will den Salzstock nun zu Ende erkunden lassen. Kritiker warnen vor Wassereinbrüchen. Im Endlager-Bergwerk sind bislang keine radioaktiven Abfälle gelagert.
 
Transportbehälterlager (Castorhalle)
Das Transportbehälterlager ist eines der beiden zentralen Zwischenlager für hochradioaktiven Müll (das andere befindet sich im westfälischen Ahaus), also für abgebrannte Brennelemente aus AKW und verglaste Abfälle aus der Wiederaufarbeitung. Am 25. April 1995 wurde der erste Castorbehälter in der Halle abgestellt, inzwischen sind es 91 Behälter. Insgesamt gibt es auf knapp 6.000 Quadratmetern Platz für 420 Castoren. Eigentümer und Betreiber der Anlage ist die Brennelementlager Gorleben GmbH (BLG). Die Gesellschaft ist ein Tochterunternehmen der Gesellschaft für Nuklear-Service (GNS), die sich wiederum in Besitz der großen Energieversorgungsunternehmen befindet.
 
Lager für radioaktive Abfallstoffe (Fasslager)
Direkt neben der Castorhalle betreibt die BLG ein weiteres Zwischenlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle aus AKW und anderen Atomanlagen. Die Einlagerung begann 1984. Der Atommüll ist in Container aus Stahl, Eisen oder Beton eingeschlossen oder wird in Fässern angeliefert. Sie werden in sechs übereinander liegenden Kammern gestapelt. Ende der achtziger Jahre wurden in Gorleben Fässer mit ungeklärtem Inhalt aus der belgischen Atomfabrik Mol entdeckt, rund 1.300 Gebinde mussten auf Druck der Öffentlichkeit wieder entfernt werden. Die Deponie ist derzeit zu etwa 40 Prozent ausgelastet.

Pilotkonditionierungsanlage (PKA)
Ebenfalls auf dem BLG-Gelände steht die Pilotkonditionierungsanlage.
Sie besteht im Kern aus sogenannten "Heißen Zellen", in denen hinter dicken Betonwänden und Bleiglasfenstern stark strahlende Abfälle mit Robotern bearbeitet werden können. Ursprünglich sollte die PKA dazu dienen, die Brennelemente für die Endlagerung zu konditionieren, also zu zerkleinern und zu verpacken. Weil es aber noch kein Endlager gibt, wurde die Nutzung der PKA vorerst auf die Reparatur schadhafter Atommüllbehälter beschränkt. Atomkraftgegner befürchten erhebliche radioaktive Belastungen durch den - noch nicht aufgenommenen - Betrieb der Anlage.
(ddp / Max Eckart)
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