FI-Schalter beugen lebensgefährlichen Unfällen vor
Laut Experten sollte man nicht an der falschen Stelle sparen und Stromkreise mit Steckdosen in Haus und Wohnung mit einem FI-Schalter absichern Ob in der Küche, dem Bad, dem Kinder- oder Schlafzimmer: Überall im Haus können gefährliche Fehlerströme auftreten, die zu lebensgefährlichen Unfällen führen und mit einem FI-Schalter leicht verhindert werden können.
Die Fehlerströme entstehen durch alte Leitungen, Defekte bei elektrischen Geräten oder auch, wenn zum Beispiel der Haartrockner in das Badewasser fällt. Eine bestimmte Menge Strom – der sogenannte Fehlerstrom – fließt dann, anstatt über die Installationsleitung zur Steckdose zurückzukehren, ungewollt über andere Wege ab. Für den Menschen gefährliche Stromschläge, aber auch Sachschäden an Elektrogeräten bis hin zu Schwelbränden können ohne die Folge sein, die man mit einem FI-Schalter leicht verhindern kann. Defekte Elektrogeräte, die nicht mit einem FI-Schalter geschützt wurden, sind immer noch die häufigste Brandursache: 34 Prozent aller Wohnungsbrände werden auf diese Weise ausgelöst.
FI-Schalter schützen vor Wohnungsbrand
Sich vor einem Stromunfall zu schützen, ist ganz einfach: Ein
Fehlerstromschutzschalter, kurz FI-Schalter, überwacht den Isolationszustand der elektrischen Anlage sowie der angeschlossenen Elektrogeräte und erkennt selbst kleinste Fehlerströme. Innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde unterbricht der FI-Schalter die Stromzufuhr zum elektrischen Gerät und rettet damit im Ernstfall Leben. Hartmut Zander von der Initiative Elektro+ in Berlin rät Bauherren und Modernisierern, bei der Installation nicht an der falschen Stelle zu sparen und in FI-Schalter zu investieren: „Alle Stromkreise mit Steckdosen in Häusern und Wohnungen müssen mit einem FI-Schutzschalter ausgestattet sein. Das gilt für den Neubau wie auch für neu installierte Stromkreise bei der Modernisierung.“
Besonders wichtig ist der FI-Schalter im Bad. Hier kommt es oft vor, dass man nach dem Baden oder Duschen mit feuchter Haut und barfuß Elektrogeräte wie Haartrockner oder Rasierer benutzt werden. Haben diese Geräte einen Defekt oder in den elektrischen Leitungen besteht ein Schaden, ist das ohne FI-Schalter unter Umständen lebensgefährlich. Deshalb muss heute bei Neuinstallationen die gesamte elektrische Anlage des Bades mit einem FI-Schalter geschützt sein. Auch Kinderzimmer sollten unbedingt durch FI-Schalter abgesichert werden. Dort kann nicht nur der Entdeckerdrang der Kleinen, sondern auch elektrisches Spielzeug ohne FI-Schalter schnell zu einer ernstzunehmenden Gefahr werden. Auch hier gilt wieder: „Ist die elektrische Anlage schon älter, sollten die bestehenden Steckdosen unbedingt durch Steckdosen mit eingebautem FI-Schalter ersetzt werden“, so Zander. So können mit wenig Aufwand große Unglücke im Kinderzimmer verhindert werden.
Wer nur einen einzelnen FI-Schalter für alle Stromkreise im Haus einbaue, der gehe immer noch auf Risiko: „Kommt es an einer Steckdose zu einem Fehlerstrom und ist alles über einen einzigen FI-Schalter abgesichert, schalten sich nämlich gleich alle Geräte im Haus aus und die Bewohner tappen im Dunkeln.“ Um diese zusätzliche Gefahrenquelle zu vermeiden, rät Zander, Lichtstromkreise grundsätzlich getrennt von den Steckdosenstromkreisen zu installieren. Wenn dann der FI-Schutzschalter den Strom abschaltet, bleibt das Licht aufgrund des getrennten Stromkreises weiter an. Bestehende Anlagen, die keinen FI-Schutzschalter besitzen, lassen sich sicherheitstechnisch einfach aufrüsten, indem die Steckdosen durch solche mit eingebautem FI-Schalter ersetzt werden.
Große Haushaltsgeräte mit eigenem FI-Schalter ausstatten
Um die Elektroinstallation mit dem FI-Schutz nicht zu überlasten, empfiehlt die Initiative Elektro+ außerdem, größere Hausgeräte separat mit einem FI-Schalter abzusichern. Dazu nennt Zander folgende Faustregel: „Geräte mit einer Anschlussleistung von mehr als 2.000 Watt benötigen einen eigenen Stromkreis und damit auch einen eigenen FI-Schalter.“ Geräte wie beispielsweise Geschirrspüler, Waschmaschine und auch viele Mikrowellengeräte sollten also mit einem FI-Schalter ausgerüstet werden.
Weitere Informationen zum FI-Schalter im Internet.