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Das Energiekonzept im Überblick


2050 soll der Anteil der Erneuerbaren am Energieverbrauch 60 Prozent betragen. Geplant ist eine schrittweise Erhöhung von 18 Prozent im Jahr 2020 bis 60 Prozent zur Mitte des Jahrhunderts.
 
Der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung soll bis 2050 sogar 80 Prozent betragen. Zwischenstation ist ein Anteil von 35 Prozent im Jahr 2020.
 
  • Klimaziele werden erstmals festgeschrieben: Der Treibhausgasausstoß soll bis 2020 im Vergleich zu 1990 um 40 Prozent gesenkt werden, bis 2050 um "mindestens 80 Prozent".
  • Die Offshore-Windenergie soll ausgebaut werden, auf 25 Gigawatt bis 2030. Dafür werden im Energiekonzept Investitionen in Höhe von 75 Milliarden Euro veranschlagt. Für 2011 ist ein KfW-Sonderprogramm in Höhe von fünf Milliarden Euro geplant. Ältere Windkraftanlagen an Land sollen durch effizientere ersetzt werden. Zusätzlich sollen die Stromnetze ausgebaut und die Speicherkapazitäten verbessert werden.
  • Anfallendes Kohlendioxid soll künftig in unterirdischen Speichern gelagert werden. Bis 2020 sollen in Deutschland zwei sogenannte CCS-Demonstrationsvorhaben gebaut werden. CCS steht für "Carbon Capture and Storage", zu deutsch "Kohlendioxid-Abscheidung und -Lagerung".
  • Deutsche Atomkraftwerke sollen durchschnittlich zwölf Jahre länger am Netz bleiben als ursprünglich im Atomausstieg unter Rot-Grün vereinbart. Sieben ältere Atomkraftwerke sollen acht zusätzliche Jahre Produktionszeit bekommen, für die zehn Reaktoren, die ab 1980 ans Netz gingen, sollen es 14 Jahre sein.
  • Mit der Verlängerung fällt zusätzlicher Atommüll an, darunter allein 10.000 Kubikmeter zusätzlich an schwach- und mittelradioaktivem Abfall. Dieser soll im Endlager Konrad gelagert werden. Für hochradioaktiven Müll gibt es noch kein Endlager. Die Erkundung des Salszstocks Gorleben soll im Oktober wieder aufgenommen werden.
  • Ein Teil der zusätzlichen Gewinne der Energieunternehmen aus der Laufzeitverlängerung sollen abgeschöpft werden. Die Betreiber von Atomkraftwerken sollen sechs Jahre lang von 2011 bis 2016 jährlich 2,3 Milliarden Euro Brennelementesteuer an den Bundeshaushalt und zusätzlich einen Teil ihrer Gewinne an einen Fonds zum Ausbau erneuerbarer Energien zahlen - zunächst 300 und später 200 Millionen Euro pro Jahr. Nach Auslaufen der Brennelementesteuer sollen die Atomkonzenre neun Euro pro Megawattstunde in den Fonds zur Förderung erneuerbarer Energien entrichten.
  • Insgesamt soll der Energieverbrauch bis 2050 im Vergleich zu
    2008 um die Hälfte sinken, der Stromverbrauch soll zur Mitte des Jahrhunderts um ein Viertel gesenkt werden, im Verkehr soll bis 2050 rund 40 Prozent eingespart werden.
  • Einsparpotenzial sieht die Bundesregierung vor allem in der Industrie. Das Energiekonzept beruft sich auf wissenschaftliche Studien, wonach hier pro Jahr zehn Milliarden Euro Energiekosten eingespart werden können. Schwarz-Gelb setzt auf Energiemanagementsysteme innerhalb der Unternehmen sowie steuerliche Anreize. Für kleinere und mittlere Unternehmen sind Förderprogramme geplant.
  • Die Bundesregierung will ab 2011 einen Energieeffizienzfonds auflegen. Bundesumweltminister Norbert Röttgen stellte einen Fonds in Höhe von 500 Millionen Euro in Aussicht, von dem Bürger, kleine und mittlere Unternehmen und Kommunen profitieren sollen.
  • Bis 2050 soll der Gebäudebestand in Deutschland weitgehend "klimaneutral" sein. Dafür soll es diverse Förderinstrumente geben.
    Ab 2011 soll das Marktanreizprogramm mit zusätzlichen Mitteln fortgeführt werden. Zusätzlich will die Bundesregierung ein Förderprogramm "Energetische Gebäudesanierung" bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) auflegen. Für das bereits laufende Gebäudesanierungsprogramm stellt die Regierung 2011 rund 500 Millionen Euro mehr zur Verfügung als zunächst geplant - insgesamt 950 Millionen Euro.
  • Bis 2020 sollen in Deutschland eine Million Elektrofahrzeuge auf der Straße sein, bis 2030 sechs Millionen. Zusätzlich will die Bundesregierung die europäische Gesetzgebung zur Begrenzung des Kohlendioxidausstoßes von Straßenfahrzeugen für die Zeit nach 2020 vorantreiben. 2012 soll der Flugverkehr in das europäische Emissionshandelssystem einbezogen werden.
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