Kosten & Umweltnutzen des Mitsubishi i-MiEV
Nach dem europäischen Fahrzyklus (Messwerte nach NEFZ ECE R101) beträgt die Reichweite des Mitsubishi i-MiEV 150 Kilometer. Tatsächlich bleibt davon bei engagierter Fahrweise nicht so viel übrig. Beim technisch identischen Schwestermodell Peugeot iON ist der Hersteller ziemlich offenherzig. Die Franzosen geben zu: Fährt man schnell, mit Licht und lässt die serienmäßige Klimaanlage laufen, können es auch nur 75 Kilometer Reichweite sein.
Das muss man einem Stadtwagen wie dem Mitsubishi i-MiEV nicht vorwerfen, im Gegensatz zu allen anderen Kleinwagen sind gelegentliche Autobahnfahrten über 100 Kilometer Entfernung damit aber ausgeschlossen. An einer normalen Steckdose braucht der Mitsubishi i-MiEV sechs Stunden bis der Akku voll ist. An einer der - seltenen - Schnelladestation für Elektroautos schrumpft diese Zeit auf 30 Minuten, dann ist der Akku zu 80% geladen.
So richtig viel Innovatives war bislang im Mitsubishi i-MiEV nicht zu entdecken, deshalb ein Blick auf die Kosten. Und tatsächlich: Der Mitsubishi i-MiEV lässt den Kunden an der Stromtankstelle frohlocken. "Einmal voll, bitte" kostet bei ihm konkurrenzlos günstige zwei Euro. Selbst sehr sparsame Kleinwagen benötigen in der Realität vier bis fünf Liter Diesel oder Benzin. Um auf die maximale Reichweite des Mitsubishi i-MiEV von 150 Kilometern zu kommen, brauchen sie ungefähr 7,5 Liter des Sprits. Das wiederum entspricht über zehn Euro.
Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Für den Mehrpreis des Mitsubishi i-MiEV gegenüber einem herkömmlichen Kleinwagen von 25.000 Euro kann man bei einem Spritpreis von 1,50 Euro immerhin 16.666 Liter Benzin oder Diesel kaufen. Mit dem man bei einem Verbrauch von 5 Litern 333.333 Kilometer weit kommt.
Bei der Umweltverträglichkeit von Elektroautos wie dem Mitsubishi i-MiEV verweisen die Hersteller, die Stromkonzerne sowie die Politiker gerne darauf, dass man diese am besten mit Ökostrom betreiben solle. Denn die Stromproduktion in alten Kraftwerken hat einen schlechten Wirkungsgrad sowie einen hohen CO2-Ausstoß. Der ADAC schätzte in einer früheren Untersuchung die bessere Umweltverträglichlkeit des Elektro-Smarts gegenüber seinem herkömmlichen Bruder auf lediglich 25%. Steigt aus irgend einem Grund der CO2-Ausstoß des deutschen Kraftwerksparks, sind Elektroautos wie der Mitsubishi i-MiEV weniger umweltfreundlich als benzingetriebene Fahrzeuge.
Doch man muss es gar nicht kompliziert machen, denn das Argument "Ökostrom macht Elektroautos umweltfreundlich" trägt schon aus einem einfachen Grund nicht: Würde man mit dem Ökostrom im gesamten Stromix nur noch die Elektroautos betreiben, würden alle anderen Stromverbraucher wie Beleuchtung oder Computer um genau diesen Betrag mit "schmutzigerem" Strom betrieben. Das Argument würde nur Sinn machen, wenn man zu jedem Mitsubishi i-MiEV eine Solaranlage dazubekäme, die mindestens den Energieverbrauch des Autos erzeugt. Der zusätzliche Strom, den der Mitsubishi i-MiEV verbraucht, kommt nicht aus Erneuerbaren Energien. Denn diese werden sowieso vorrangig ins Stromnetz eingespeist.
Der Mitsubishi i-MiEV kostet 34.390 Euro, zusätzlich gibt es verschiedene Leasing-Angebote. Ähnliche Preise stehen für den Citroen C-Zero in den Preislisten. Eine Ausnahme bildet nur der dritte im Bunde, der Peugeot iON. Ihn kann man nur leasen. Die Leasingrate beträgt 499 Euro im Monat, Mindestlaufzeit fünf Jahre. Das sind dann rund 30.000 Euro Leasinggebühr. In dem Paket sind jedoch Wartung sowie eine fünfjährige Garantie für Antrieb und Batterie enthalten.