Erleichterung bei Berliner Batterie-Hersteller nach Testergebnissen für Rekord-E-Auto
DBM-Sprecher Markus Röser atmet durch. "Wir sind erleichtert", sagt er am Telefon. "Weil die Tests nun auch offiziell beweisen, was Unternehmenschef Mirko Hannemann immer gesagt hat: Die Batterien haben eine große Reichweite und sind sicher." Batterien sind der Flaschenhals für die Reichweite von Elektroautos. Wer dieses Problem gelöst hat, der ist weltweit ganz weit vorn. Sollte die kleine Berliner Firma DBM das etwa geschafft haben?
Zwei Testergebnisse hat DBM am Freitag veröffentlicht. Eines, wonach die Prüforganisation Dekra bescheinigt, dass ein Audi A2 mit DBM-Batterien vom Typ Kolibri 454,82 Kilometer Reichweite geschafft hat. Und eines, wonach die Bundesanstalt für Materialprüfung (BAM) bescheinigt, dass die Batteriezellen sicher transportiert werden können. Hergestellt werden sie aus einem Lithium-Metall-Polymer. Und die Lade-Elektronik soll besonders clever sein.
Beide Ergebnisse brauchte die Firma dringend. Denn das erst 2009 gegründete Unternehmen hatte zwar im Herbst vergangenen Jahres einen Weltrekord verkündet, wonach ein Elektro-Audi A2 von München nach Berlin gefahren sei, also 600 Kilometer geschafft habe. Empfangen worden war der Wagen damals von Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP), im Hof seines Ministeriums in Berlin. Er hatte das Projekt auch gefördert.
Am Testergebnis vom Herbst 2010 wurden Zweifel laut
Doch der ADAC hatte öffentlich daran gezweifelt, dass das Ergebnis auch gestimmt habe. Nun rechnete DBM vor, die 455 Kilometer seien mit einer Batterieleistung von nur 62,928 Kilowattstunden erreicht worden. Das entspreche bei der Kapazität von 98,8 Kilowattstunden, wie sie im Herbst verwendet worden sei, sogar 721 Kilometern. Und die Nationale Plattform Elektromobilität verlange schließlich nur, 300 Kilometer bis zum Jahre 2015 zu erreichen.
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Auch die Sicherheit der Batterien ist ein wichtiges Kriterium. Denn dummerweise war der Audi sechs Wochen nach dem Weltrekord in Flammen aufgegangen, beim Brand einer Lagerhalle in Berlin-Lankwitz. Laut DBM war die Batterie nicht an Bord, aber der ADAC hatte auch hier wieder Zweifel gesät. Jetzt wurden die Batteriezellen gerüttelt, gestaucht und übers Feuer gehalten. Die Bundesanstalt für Materialprüfung in Berlin bescheinigte ihnen, dass sie sicher sind.
DBM will nun durchstarten und als nächsten Schritt im Juni einen Feldversuch mit fünf Autos in Oldenburg starten, zusammen mit dem örtlichen Stromanbieter EWE. Die Batterien laufen auch bereits in Gabelstaplern.
Und mit Hochdruck arbeitet das Unternehmen an einem weiteren vielversprechenden Markt. "Denn der Wind bläst ja nicht immer gerade dann, wenn wir in Berlin das Licht anschalten", sagt Bundeswirtschaftsminister Brüderle. Batterien für Windräder und Solaranlagen könnten für erneuerbare Energien einen ähnlichen Durchbruch bringen wie für Elektroautos. Wenn sie denn bezahlbar und in großen Serien hergestellt werden können.
(Harald Schultz / dapd)
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