Gütezeichen soll Transparenz bringen
RAL-Gütezeichen für Gebäude
Ein Problem für den Bauherren: Die Begriffe, mit denen effiziente Häuser beworben werden, sind nicht geschützt. Mehr Transparenz soll das RAL-Gütezeichen „Energieeffizientes Gebäude" in den Markt bringen, das die Gütegemeinschaft energieeffiziente Gebäude in Biberach vergibt. „Der Bauherr weiß dann genau, was er bekommt. Das ist auch beim Weiterverkauf ein Vorteil", erläutert Vorstand Joachim Zeller.
Das Gütezeichen wird entweder für die Planung oder aber für die Planung und die Bauausführung vergeben. „Für das Planungs-Gütezeichen wird ein rechnerischer Nachweis nach EnEV (Energieeinsparverordnung) oder PHPP (Passivhausprojektierungspaket) gefordert, beim Gütezeichen für Planung und Bauausführung überwacht ein akkreditierter Güteprüfer zusätzlich den Bau", erklärt Zeller. Dieser besuche die Baustelle mehrmals, könne so beispielsweise die Wärmedämmung in Augenschein nehmen, bevor sie unter anderen Baustoffen verborgen liege, und so Fehler frühzeitig aufdecken.
„Er wird nicht jeden Fehler verhindern können, aber er wird ihn zu einem Zeitpunkt entdecken, an dem die Behebung noch mit relativ wenig Aufwand möglich ist", meint der Vorstand. Auch in der Planungsphase würden Unterschiede zwischen Plan und rechnerischem Nachweis entdeckt und könnten noch behoben werden. Die Kosten seien nicht von der Gütegemeinschaft festgesetzt, sondern würden vom Bauherrn und dem jeweiligen Güteprüfer vereinbart. Zeller geht von rund 3.000 Euro für das RAL-Gütezeichen Planung und Bauausführung aus.
Energieexperte Christian Stolte empfiehlt, sich vom Bauträger oder Architekten Referenzen zeigen lassen. „Es kann sinnvoll sein, einen Energieberater hinzuzuziehen. Der kann sagen, was ein Standard kostet, welche Förderungen man bekommt, er kann Tipps geben, Wirtschaftlichkeiten ausrechnen - er ist ein guter Gesprächspartner."
(dapd/mka/K2200/esc/1)